Aufgrund der aktuell starken Schneeschmelze und prognostizierter starker Regenfälle ab heute, Freitagnachmittag, ist mit erhöhten Pegelständen des Inns samt Zubringern zu rechnen. Laut aktuellen Prognosen kann die Hochwassermarke HQ30 erreicht werden, also eine Hochwassermarke, die im langjährigen Schnitt nur einmal in 30 Jahren zu verzeichnen ist. Ein Übertritt der Fließgewässer in manchen Bereichen kann nach derzeitigem Stand nicht ausgeschlossen werden. Seitens des Landes wird die Situation genau beobachtet. Die Behörden stehen zudem im engen Austausch mit den Einsatzorganisationen. Für die Bevölkerung gilt, unbedingt Abstand zu den Fließgewässern zu halten.
„Die starke Schneeschmelze insbesondere im Schweizer Engadin und im Tiroler Oberland führt aktuell bereits zu einer erhöhten Wasserführung am Inn. Laut Prognosen der GeoSphere Austria kommt es ab heute, Freitagnachmittag, bis morgen, Samstagfrüh, zudem zu starken Niederschlägen am Alpenhauptkamm“, erklärt Markus Federspiel, Vorstand der Abteilung Wasserwirtschaft. Es werden bis zu 80 Liter pro Quadratmeter Niederschlag prognostiziert – lokal kann der Regen sogar noch stärker ausfallen. Zudem ist nach derzeitigem Stand eine weitere Unwetterfront mit starken Regenfällen für die Nacht von Samstag auf Sonntag prognostiziert. „Diese Kombination kann potentiell zu einem starken Anstieg der Pegelstände der Fließgewässer insbesondere im Tiroler Oberland führen“, so Federspiel.
Die Niederschlagsprognosen weisen aufgrund der komplexen Wettersituation eine große Unsicherheit auf. Die Situation wird weiter genau beobachtet und die Lage laufend neu eingeschätzt.
Aktuelle Informationen zu den Pegelständen aller Gewässer in Tirol stehen in der Anwendung „Hydro Online“ – ein Angebot des Hydrographischen Dienstes des Landes Tirol – unter folgendem Link zur Verfügung: https://hydro.tirol.gv.at. Eine Niederschlagsanalyse in Echtzeit gibt es zudem unter wrn.tirol.gv.at.
Bild: Lukas Hron auf unsplash.com