Telfs-Mösern: Friedensglocke wird 2023 neu entstehen
Ein ganzes Jahr hat die Marktgemeinde Telfs mit der Grundeigentümerin verhandelt, nun ist’s in trockenen Tüchern: Die Friedensglocke im Ortsteil Mösern verlässt im kommenden Jahr ihren bisherigen Standort beim Inntalerhof, das Symbol soll aber in Mösern bleiben. Ein passender Standort steht schon in Aussicht – und zwar nahe dem „4 Trees“-Hotelprojekt am nordwestlichen Ortsende, am ehemaligen Menthof-Areal.
„Die Grundeigentümerin hat uns mitgeteilt, dass der derzeitige Standort der Friedensglocke für sie nicht mehr dienlich ist und sie ihre Gartenflächen ab Sommer 2023 wieder selbst touristisch nutzen will. Sie wünscht der Friedensglocke am neuen Standort ein gutes Geläut“, informierte der Telfer Bürgermeister Christian Härting (WFT) bei den jüngsten Sitzungen sowohl den Gemeindevorstand als auch den Gemeinderat, der die nun getroffene Vereinbarung einstimmig genehmigte. Gleichzeitig fasste das Gremium den Grundsatzbeschluss, die anvisierte Errichtung einer neuen Friedensglocke westlich des ehemaligen Menthofes weiter zu verfolgen. Genauer gesagt, auf einer Optionsfläche jener Immobiliengesellschaft, die dort das Appartement-Hotelprojekt „4 Trees“ verwirklichen will.
In der Verlängerungs- und Beendigungsvereinbarung mit der Grundeigentümerin des bisherigen Standorts der Friedensglocke verpflichtet sich die Gemeinde währenddessen zum vollständigen Rückbau mit Entfernung der Glocke samt baulicher Anlagen sowie des Zugangsweges bis zum 25. Juni 2023. Die Arbeiten hierfür sollen im April/Mai 2023 durchgeführt werden, aktuell wird ein Rückbauprojekt im Bauamt erarbeitet. Wermutstropfen ist aber, dass die alte Glocke leider einen Riss hat und deshalb eingeschmolzen werden muss.
Projekt in Arbeit.
Die Gesellschaft hinter dem Hotelprojekt will die Marktgemeinde derweil bei der Standortwahl für die neue Friedensglocke unterstützen. Sie bietet der Gemeinde über einen Optionsvertrag in einiger Distanz westlich der Hotelanlage eine Freilandfläche im Ausmaß von ca. 2.100 Quadratmeter für rund 92.000,- Euro zum Kauf und zur Aufstellung des klingenden Friedenssymbols an. Der Platz hätte mehrere Vorteile, kann Härting dieser Lösung viel abgewinnen: „Die Aussicht ins Inntal ist dort jener am jetzigen Standort gleichwertig. Der Weg zur Glocke ist barrierefreier, kürzer und wartungsfreundlicher. Es wird ausreichend Parkplätze – sogar für einen Bus – beim neuen ,4 Trees‘ geben. Und die Glocke stünde auf eigenem Grund, wir ersparen uns künftig Diskussionen sowie den Pachtzins und könnten die Wegerhaltung selbst übernehmen, was zusätzlich Kosten spart.“ Der Gemeinderat sprach sich einhellig für eine Weiterverfolgung dieser Option aus. Ein konkretes Projekt soll nun erarbeitet werden.
Würdigung vor dem Umzug.
Übrigens: Im Friedensdorf Mösern finden im Oktober die Feierlichkeiten rund um das 50. Gründungsjubiläum der „ARGE ALP“ statt. So werden sich wohl zum letzten Mal an diesem Standort die Vertreterinnen und Vertreter der zehn Regionen, Provinzen, Kantone und Bundesländer des Alpenbogens rund um die alte Glocke versammeln und ihr symbolträchtiges Läuten vernehmen. Für das kostbarste Gut: Frieden.
Der Standort mag sich im kommenden Jahr ändern, die Aussicht bleibt aber atemberaubend: Am nordwestlichen Ortsrand von Mösern soll die Friedensglocke neu entstehen.
Foto: MG Telfs/Pichler