Eines der zentralen Elemente des Erweiterungsprojekts Kühtai ist der rund 25 Kilometer lange Beileitungsstollen, über den Wasser aus dem Stubai- und Ötztal in den neuen Speicher Kühtai geleitet werden wird. Ausgebrochen wird dieser Stollen von einer Tunnelbohrmaschine (TBM), die den klingenden Namen „Alesja“ trägt und kürzlich offiziell angedreht wurde, also den Vortrieb aufgenommen hat.
Akronym der Vornamen
„Die Tunnelbohrmaschine wird sich in den kommenden Jahren vom Kühtai aus bis ins hintere Stubaital in einem Stück vorarbeiten und dabei nicht nur den Beileitungsstollen herstellen. Nachläufer und Förderbänder transportieren das Ausbruchsmaterial ins Kühtai, wo es auf der Hauptbaustelle weiterverwertet wird“, erklärt TIWAG-Vorstandsdirektor Johann Herdina:„Auch freut es uns, dass wir in der Namensgebung der Maschine die auf der Baustelle aktiven Damen verewigen konnten. In diesem Sinne wünschen wir Alesja und der Vortriebsmannschaft ‚Glück auf‘ in den kommenden Jahren.“
Der Name der Maschine „Alesja“ ist ein Akronym, bestehend aus den Anfangsbuchstaben der Vornamen der am Bau des Erweiterungsprojekts beteiligten MitarbeiterInnen, die beispielsweise sowohl im Tunnel als auch im Baustellenmanagement im Einsatz sind.
TBM wird elektrisch betrieben
Die Maße und Leistungsdaten der TBM, die vollständig elektrisch betrieben wird, sind beeindruckend: Die Gesamtlänge der Maschine beläuft sich auf 334 Meter (Vortriebselement plus zugehörige Nachläufer, also Antriebe, Steuerungs- und Fertigungseinrichtungen) und sie bringt ein Gesamtgewicht von über 800 Tonnen auf die Waage. Am Bohrkopf, der sich mit bis zu zehn Umdrehungen pro Minute vorwärts arbeitet, befinden sich 28 Schneidrollen, die etwa handgroße Gesteinsstücke ausbrechen. So können pro Tag – abhängig von den geologischen Verhältnissen – bis zu 40 Meter Vortrieb geleistet werden.
Hinter dem Bohrkopf werden Sohltübbinge (ein Betonfertigteil) eingebaut, um schnell eine ebene Fahrbahn zur Verfügung zu haben. Ein Förderband transportiert das Ausbruchsmaterial ins Kühtai, Spezialfahrzeuge ermöglichen die Versorgung und den Transport der Tunnelbauarbeiter. Inklusive eingeplanter Unterbrechungen für Wartungsarbeiten an der Maschine wird der Vortrieb des Beileitungsstollens ca. drei bis vier Jahre dauern.
Titelbild: Die Maschinenpatinen (v.li.) Aida Osmic, Lisi Lesgi, Elisa Gredler, Sabine Gurgisser, Jaqueline Abfalterer, Anna Edlmair mit den TIWAG-Vorständen Thomas Gasser (Bildmitte) und Johann Herdina (re.), Projektleiter Klaus Feistmantl (2.v.re.) sowie Johannes Pircher (li.) und Christian Schlatter (Leitung Ausführungsmanagement).
TIWAG/Vandory