Der 27. Jänner, der Tag, an dem 1945 das NS-Vernichtungslager Auschwitz befreit wurde, ist der Gedenktag an die Opfer des Holocaust. Auf Initiative von Gemeinderätin Theresa Schromm (Grüne) wurde am Samstagvormittag bei den „Verlorenen Händen“, dem Mahnmal für die Telfer „Euthanasie“-Opfer, eine Schweigeminute gehalten. Gemeinderätinnen und Gemeinderäte quer durch die Fraktionen, darunter Bgm. Christian Härting und Vize-Bgm. Johannes Augustin, nahmen daran teil.
Das Erinnerungszeichens wurde auch vor dem Hintergrund der europaweit spürbaren rechtsextremen Tendenzen gesetzt, gegen die derzeit an vielen Orten Kundgebungen stattfinden. Vor der Schweigeminute zitierte GR Theresa Schromm die UN-Generalversammlung, die festgehalten hat, dass die NS-Gräueltaten „auf alle Zeiten allen Menschen als Warnung vor den Gefahren von Hass, Intoleranz, Rassismus und Vorurteil“ dienen sollen, und verlas stellvertretend für viele andere Opfer die Namen der Telferinnen und Telfer, die im Zuge des „Euthanasie“-Programms der Nationalsozialisten ermordet wurden.
Zum Gegenwartsbezug und ihrer persönlichen Motivation sagte die Gemeinderätin: „In Zeiten, in denen der Rechtsruck europaweit zunimmt, wir Bilder aus Italien sehen, auf denen der Faschistengruß zu sehen ist und Politiker von »Remigration« sprechen, ist es unsere Pflicht uns auch als KommunalpolitikerInnen klar zu positionieren.“
Bild: MG Telfs/Dietrich