An vielen Arbeitsplätzen sind digitale Kompetenzen heute die wesentliche Voraussetzung, um sich als geeignete/r KandidatIn für die Stelle zu erweisen. Aber auch der Alltag eines bzw. einer jeden Einzelnen ist von Digitalisierung geprägt – vom kontaktlosen Bezahlen über Online-Urlaubsbuchungen bis hin zu digitalen Behördengängen. Um so viele ÖsterreicherInnen wie möglich bis zum Jahr 2030 fit für die Digitalisierung zu machen, hat das Finanzministerium die „digitale Kompetenzoffensive“ initiiert.
Die „digitale Kompetenzoffensive“ bündelt Kräfte in ganz Österreich und startet nun in Tirol durch. Diese Woche fand im Beisein von Digitalisierungs-Staatssekretär Florian Tursky und Digitalisierungslandesrat Mario Gerber ein „Digital Skills Dialog“ im Innsbrucker Landhaus statt. Mit dabei waren verschiedene Stakeholder sowie VertreterInnen des Bundes, des Landes und ExpertInnen, die Einblicke in die bisherigen und kommenden Entwicklungen gaben. Einblicke gab es auch in Tiroler Projekte – denn hierzulande werden bereits zahlreiche Maßnahmen umgesetzt, um die Bevölkerung über Generationen hinweg zu digital fitten TirolerInnen auszubilden, von der Volksschule bis hin zu Computerias für die ältere Generation.
Das Ziel der österreichweiten „digitalen Kompetenzoffensive“ ist es, möglichst alle Menschen über grundlegende digitale Kompetenzen zu bilden und allen voran den Anteil der IT-Fachkräfte – vor allem der weiblichen – zu steigern. Gleichzeitig sollen digitale Talente gefördert werden. Bezugnehmend auf die bundesweite Offensive betont StS Turksy: „Unser gemeinsames Ziel ist es, allen Menschen die heute und in Zukunft so wichtigen ‚digital Skills‘ zu vermitteln. Sie werden sich zu einem wesentlichen Aspekt unseres gesellschaftlichen Lebens entwickeln.“ Die digitale Kompetenzoffensive ist ressortübergreifend und „stellt sicher, dass wir die Kräfte bündeln und in einer gemeinsamen Strategie die digitalen Kompetenzen der Bürgerinnen und Bürger steigern. Die Maßnahmen reichen von der Finanzierung der künftigen Schulungen und Weiterbildungen für Interessierte bis hin zu einem einheitlichen Kompetenzstufen- und Zertifizierungssystem.“
„Stehen voll und ganz hinter Offensive“.
„Die Digitalisierung ist längst kein Zukunftsthema mehr, sondern mittlerweile fester Bestandteil unseres Alltags. Um die Chancen, welche die Digitalisierung sowohl der Bevölkerung als auch der Wirtschaft bietet, zu nutzen, braucht es jedoch Kompetenzen eines jeden bzw. einer jeder Einzelnen. In Tirol gibt es bereits zahlreiche Maßnahmen und Projekte rund um Digitalisierung bzw. die Vermittlung digitaler Kompetenzen. Um die Digitalisierung möglichst vielen Menschen in unserem Land näherzubringen, ist die Zusammenarbeit von Bund, Ländern, Sozialpartnern sowie Expertinnen und Experten unerlässlich. Deshalb stehen wir voll und ganz hinter der Offensive des Bundes“, sagt Digitalisierungslandesrat Gerber.
Digital Skills Dialog – nach Ideensammlung folgt Arbeitsprogramm.
Die „digitale Kompetenzoffensive“ sieht auch vor, dass die Bundesländer mit Stakeholdern Strategien ausarbeiten, um noch mehr Menschen digital-fit zu machen. Als Auftakt diente der „Digital Skills Dialog“, bei dem Beispiele für Tiroler Vorzeige- und Leuchtturmprojekte präsentiert und Ideen bzw. Vorschläge zur Erhöhung der digitalen Kompetenzen eingebracht wurden. Bis Sommer 2023 werden die Ideen und Vorschläge aus allen Bundesländer-Dialogen gesammelt. Sie fließen in ein Arbeitsprogramm, das anschließend präsentiert wird.
„In Tirol gibt es bereits viele Projekte rund um die Vermittlung von digitalen Kompetenzen in verschiedenen Bereichen – von der Bildung über die Verwaltung bis hin zur Wirtschaft“, so LR Gerber. Als aktuelle „Best Practice“-Modelle aus Tirol wurden beim Digital Skills Dialog mehrere Projekte präsentiert. So werden mit der Digitalisierungsoffensive „Bildung 4.0 Tirol lernt digital 2018-2024“ Tirols Schulen und Horte bei der Infrastruktur- und IT-Ausstattung hinsichtlich multimedialer Arbeitsplätze oder digitaler Lehr- und Lernlaboren unterstützt. Die Maßnahmen setzen bereits in elementaren Bildungseinrichtungen an. Vonseiten des Landes werden dafür sieben Millionen Euro zur Verfügung gestellt. Im Rahmen von „elementar digital“ werden – in Kooperation mit der Pädagogischen Hochschule Tirol – zudem PädagogInnen in den Kinderkrippen, Kindergärten sowie in Horten hinsichtlich digitaler Kompetenzen fortgebildet. Mit den rund 40 Computerias in Tirol gibt es auch für ältere Menschen ein Angebot. Es hat zum Ziel, digitale Barrieren abzubauen. Die Computerias sind Lern- und Begegnungsorte, an denen ältere Menschen ermutigt werden, sich mit dem Computer und den neuen Technologien aktiv zu befassen. Die Digitalisierung spielt auch in der Verwaltung eine immer größere Rolle. Das Projekt „Roadshow-Verwaltungsdigitalisierung“ zielt darauf ab, BürgerInnen mit der digitalen Verwaltung vertraut zu machen und bestehende Hürden bei der Nutzung von digitalen Services zu beseitigen. Für jene, die herausfinden wollen, welche digitalen Kompetenzen vorliegen und welche noch erweitert werden sollten, gibt es auf der Digitalen Bildungsplattform DiBi einen Kompetenzcheck. Außerdem stellt die DiBi automatisiert ein maßgeschneidertes, zertifiziertes Weiterbildungsangebot zusammen, inklusive Kursförderungsmöglichkeiten.
Titelbild: Kürzlich fand im Beisein StS Florian Tursky und LR Mario Gerber ein „Digital Skills Dialog“ im Innsbrucker Landhaus statt.
Foto: Land Tirol/Die Fotografen