Genrationen auf Oberland DABEI

Bevölkerungszuwachs und hohe Lebenserwartung

Für LHStv Josef Geisler sind die jährlich aktualisierten „Demografischen Daten Tirol“ eine wichtige Informationsquelle und Arbeitsgrundlage für Politik und Verwaltung: „Diese Daten sind in vielen Bereichen das Fundament für politische Entscheidungen und Weichenstellungen.“

Am 1. Jänner 2022 hatten exakt 764.102 Menschen ihren Hauptwohnsitz in Tirol. Damit wuchs die Wohnbevölkerung gegenüber dem Vorjahr um 0,5 Prozent. Mit 7.934 Neugeborenen weist Tirol 2021 die höchste Geburtenrate seit 1996 auf und liegt im Bundesländervergleich an zweiter Stelle. Die beliebtesten Vornamen waren Anna und Marie sowie Jakob und Elias.

Niedrige Sterberate, hohe Lebenserwartung

Nach einem COVID-bedingten Anstieg der Sterberate 2020 ist diese 2021 wieder deutlich gesunken. Tirol hat im Österreichvergleich die zweitniedrigste Sterberate. Waren tödliche COVID-Krankheitsverläufe 2020 noch die dritthäufigste Todesursache, so sind diese 2021 auf Platz vier zurückgefallen. Gestiegen ist die Lebenserwartung: Diese beträgt für Frauen aktuell 85, für Männer 80,4 Jahre. Menschen in Tirol und Vorarlberg haben damit österreichweit die höchste Lebenserwartung und werden deutlich älter als im Österreichschnitt (Frauen 83,8 Jahre, Männer 78,8 Jahre).

Bevölkerungsminus in Innsbruck

Alle Tiroler Bezirke mit Ausnahme der Landeshauptstadt Innsbruck verzeichneten 2021 einen Bevölkerungszuwachs. Dort hatten 2021 um 0,4 Prozent weniger Menschen ihren Hauptwohnsitz als noch im Jahr zuvor. 191 Tiroler Gemeinden verzeichneten 2021 einen Bevölkerungszuwachs. In sechs Gemeinden gab es keine Veränderungen und 80 Gemeinden zählten weniger EinwohnerInnen als noch im Jahr zuvor. Betrachtet man die vergangenen 20 Jahre, so gibt es im Bezirk Kufstein mit 19 Prozent den größten Bevölkerungszuwachs. In Osttirol kam es seit 2002 zu einem Bevölkerungsrückgang von 3,1 Prozent.

Ballungsraum wächst stärker

Auch wenn die Landeshauptstadt Innsbruck tendenziell sinkende Einwohnerzahlen verzeichnet, so wandern grundsätzlich mehr Menschen in städtische oder kaum ländliche Gebiet zu. Mehr Zu- als Abwanderung gab es im Zeitraum 2019 bis 2021 zwar auch in den ländlich oder sehr ländlich geprägten Gebieten, dort fällt die gemittelte Wanderungsbilanzrate allerdings deutlich gering aus als in den Ballungsräumen.

Tirolweit liegt der Bevölkerungsanteil mit nicht-österreichischer Staatsbürgerschaft bei 17,2 Prozent. Die meisten Menschen mit ausländischer Staatsangehörigkeit leben – relativ zur Zahl der EinwohnerInnen – in der Außerferner Gemeinde Jungholz, die auf dem Straßenweg nur über Deutschland erreichbar ist. 197 der 294 EinwohnerInnen besitzen eine ausländische, in der Regel deutsche, Staatsbürgerschaft.

Geringste Scheidungsrate Österreichs

Zwar wird auch in Tirol rund jede dritte Ehe geschieden, mit einer Scheidungsrate von 32,3 Prozent weist das Bundesland allerdings die geringste Gesamtscheidungsrate in Österreich auf. 2021 wurden 3.688 Ehen – davon 65 gleichgeschlechtliche – geschlossen. 1.068 Ehen wurden rechtskräftig geschieden.

„Mit der Veröffentlichung der „Demografischen Daten Tirol 2021‘ steht allen Interessierten eine umfassende und wertvolle Datenquelle zur Verfügung, die vom Team der Landesstatistik mit größter Sorgfalt erstellt wird“, verweist LHStv Geisler auf das kostenlos zur Verfügung stehende Datenangebot.

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