LHStv Josef Geisler und Landesjägermeister Anton Larcher auf Oberland DABEI

Abschusserfüllung weiter hoch

Die vorläufige Jagdstatistik für das Jagdjahr 2023/2024 liegt vor. Der Gesamtabgang (Abschüsse und Fallwild) bei Rotwild liegt trotz erhöhter Abschussvorschreibungen wieder bei rund 90 Prozent.

„Die gemeinsam auf Basis von objektiven Kriterien festgelegten Abschussvorgaben wurden von der Tiroler Jägerschaft trotz teils schwieriger Bedingungen weitgehend erfüllt“, würdigt LHStv Josef Geisler die Leistungen der JägerInnen im Jagdjahr 2023/2024. Gemeinsames Ziel bleibe die vollständige Erfüllung zur Reduktion des Rotwildbestandes auf eine dem Lebensraum angepasste Zahl. „Hinzu kommt, dass wir aufgrund der massiven Sturmschäden in unseren Wäldern in den nächsten Jahren ein noch größeres Augenmerk auf den Forstschutz legen müssen. Wir werden allein im heurigen und im nächsten Jahr bis zu sechs Millionen neuer Bäume für einen klimafitten Wald der Zukunft pflanzen. Diese gilt es von Wildverbiss zu schützen und die natürliche Waldverjüngung bestmöglich zu gewährleisten. Das kann nur in enger Zusammenarbeit mit der Jägerschaft gelingen“, sieht LHStv Geisler große Aufgaben auf Forst und Jagd zukommen.

Beunruhigung des Wildes nimmt zu

Von einer „sehr respektablen“ Abschusserfüllung spricht auch Landesjägermeister Anton Larcher. Mehr als 12.100 Stück Rotwild wurden im noch bis Ende März laufenden Jagdjahr erlegt, im vergangenen Jagdjahr waren es knapp 11.800. Die Abschusserfüllung im Jagdjahr 2023/2024 liegt nach vorläufigen Zahlen bei 89,6 Prozent. Im Bezirk Kufstein wurden die Mindestvorgaben zur Entnahme von Rotwild sogar übererfüllt. Im Vergleich zum Vorjahr leicht bis deutlich gesteigert werden konnte die Abschusserfüllung bei Rotwild in den Bezirken Innsbruck Land, Kitzbühel und Lienz. „Die Bedingungen für die Rotwildbejagung werden immer schwieriger. Zur Beunruhigung durch die ständig steigende Zahl von Freizeitnutzerinnen und Freizeitnutzern, die Tag und Nacht im Wald unterwegs sind, kamen auch noch die Waldarbeiten im Zuge der Sturmereignisse des Sommers“, resümiert der Tiroler Landesjägermeister.

Tbc-Seuchenbekämpfung

Wichtig bleibt die Bekämpfung von Tuberkulose (Tbc). Diese Seuche wird ausgehende von einem erhöhten Rotwildbestand im Zuge der Alpung auf Rinder übertragen. Als sogenannte Zoonose ist auch eine Übertragung auf Menschen möglich. Aus den Bezirken Reutte und Landeck wurden 17 Stück Rotwild und aus dem Bereich Karwendel im Bezirk Schwaz wurde ein Stück Rotwild als Tbc-Verdachtsfall einer genauen Untersuchung unterzogen. Bei elf davon bestätigte sich der Verdacht. Ein Teil der Laborergebnisse ist noch ausständig.

Die Tbc-Untersuchung von rund 7.000 Rindern in den Risikogebieten ist abgeschlossen. In einem landwirtschaftlichen Betrieb im Außerfern wurde dabei Tbc im Rinderbestand festgestellt. Nachdem die Rinder des betreffenden Betriebs im Sommer nachweislich Tbc-frei auf eine Alm aufgetrieben wurden, ist von einem Eintrag von Tbc in den Rinderbestand durch infiziertes Rotwild auszugehen. Im Rahmen der aktuellen Untersuchungen wurde in diesem Gebiet bei mehreren Rotwildstücken Tbc festgestellt.

Vier Wölfe erlegt

Seinen Dank spricht LHStv Josef Geiser der Jägerschaft auch in Sachen Großraubtiere aus. 19 Abschussverordnungen für Risiko- und Schadwölfe hat die Tiroler Landesregierung 2023 erlassen, vier davon konnten erfüllt werden. Auch bei der Rissbegutachtung von Wildtieren und im Monitoring ist der Tiroler Jägerverband ein wichtiger Partner. „Wir haben in den vergangenen Jahren viel Expertise aufgebaut und eingebracht. Die Bejagung eines Wolfes ist zwar immer noch Neuland, aber die Jägerinnen und Jäger sind äußerst bemüht, im Sinne von Mensch und Tier bestmöglich mitzuwirken“, betont auch Landesjägermeister Anton Larcher.

Bild: (v. li.) LHStv Josef Geisler und Landesjägermeister Anton Larcher, © Land Tirol