33 Teilnehmer/-innen haben sich auch in diesem Jubiläumsjahr wieder dazu entschlossen im Rahmen der Telfer Fasten-Vereinbarung gemeinsam zu fasten und zu verzichten. Traditionsgemäß trafen sich die Beteiligten am Ostersamstag, zum geselligen Fastenbrechen. Die »Strafgelder« für kleinere »Sünden« während der vierzigtägigen Abstinenz werden alljährlich für soziale Unterstützungen verwendet.
Seit Jahrzehnten ist die Fasten-Vereinbarung der Marktgemeinde Telfs ein Fixpunkt im Zeitraum zwischen Fasching und Ostern. Die Fastenteilnehmer/-innen unterschreiben eine Vereinbarung in der sie ein Fastenziel formulieren. Heuer haben sich die meisten Teilnehmer/-innen vorgenommen auf Alkohol zu verzichten, gefolgt vom Verzicht auf Süßes, einer Gewichtsreduktion, dem Rauch- sowie Kaffeestopp und vieles mehr. Aber wie immer, ist es nicht allen Fastenden gelungen, ihr Zielgewicht zu erreicht bzw. den Verzicht konsequent einzuhalten. Die dafür anfallenden Bußzahlungen sammelte Obmann Martin Pittl ein, während Generalssekretär Harald Klotz betonte: „Während der Fastenzeit galt wie immer das Prinzip der Selbstüberwachung. In diesem Sinne appellieren wir hier an eure Ehrlichkeit, immerhin dienen die Bußgelder einem guten Zweck. Durch die Straf-, Buß- und Spendengelder können wir unbürokratisch und schnell helfen – und zwar bei Härtefällen des täglichen Lebens bzw. da wo Not am Mann ist.“ 2023 spülten die Verstöße gegen die individuellen Vorsätze 1.484,- Euro in die Fastenkasse. Mit dem Geld konnte für zwei Kinder der Beitrag für die Musikschule übernommen werden. Außerdem wird ein Telfer bei der Anschaffung eines Spezialrollstuhls unterstützt.
Spitzenreiter: 40-mal gefastet und 200 Kilo leichter
Die Telfer Fasten-Vereinbarung wurde 1985 nach der Fasnacht ins Leben gerufen. Seit damals bzw. seit 40 Jahren wird in Telfs gemeinsam gefastet. Hansjörg Hofer zählt zu den Gründungsmitgliedern und beteiligt sich seit den Anfängen an der Fasten-Aktion und wurde für seine vier Jahrzehnte währende Treue mit einem Obst- und Gemüsekorb gewürdigt. „Im Laufe der Jahre hat er sich selbst zwei Mal weggehungert. Im Durchschnitt hat er jährlich rund fünf Kilo abgenommen, woraus sich in Summe ca. 200 Kilo ergeben“, unterstrich Klotz. Nicht anwesend war Gerhard Körber, der für 35 Jahre eine Einkaufstasche mit Obst- und Gemüsesäften erhält. Nachdem weitere Mitglieder für ihren Einsatz gewürdigt wurden, verkündete die langjährige Präsidentin Monika Schletterer-Falbesoner, dass sie ihre Funktion auf eigenen Wunsch zurücklegen möchte. Künftig wird Agnes Juen – die einstimmig gewählt wurde – dieses Amt bekleiden.
Das Fastenbrechen wurde mit einem ausgiebigen Frühstück in geselliger Runde zelebriert. Natürlich gab es neben Wurst und Käse auch Ostereier. Klotz verkündete erfreut: „Das Brot hat uns die Hausbäckerei Waldhart dankenswerterweise spendiert, damit mehr Geld in unserer Kassa bleibt und wir es einem sozialen Zweck zuführen können.“
Bild: MG Telfs/Hackl