Das Land Tirol setzt seit einigen Jahren vielfältige Projekte und Maßnahmen um, die für RadfahrerInnen eine sichere und komfortable Radinfrastruktur in Tirol bieten sollen. Die Ausarbeitung des Radkonzepts und die Infrastrukturoffensive für Radfahranlagen sind neben den Förderungen für (Lasten-)Fahrräder, Radabstell- und Bike&Ride-Anlagen sowie Fahrradleihsysteme nur einige Beispiele aus der jüngeren Vergangenheit, die sich positiv auf die Verkehrsmittelwahl des Fahrrades auswirkten. Pandemiebedingt sind in Tirol in den vergangenen Monaten noch mehr Menschen auf das Fahrrad – ob im Alltags- oder Freizeitverkehr – umgestiegen. Um bewerten zu können, ob Maßnahmen im Radverkehr auch tatsächlich den Radverkehrsanteil steigern, braucht es Radverkehrszählstellen, die vollautomatisiert die Anzahl der RadfahrerInnen erheben.
„Es ist sehr erfreulich, dass in Tirol mittlerweile so viele Menschen das Auto zuhause stehen lassen und vermehrt das Rad nutzen. Damit wir über das Mobilitätsverhalten der vielen Radlerinnen und Radler in Zukunft einen noch detaillierteren Einblick erhalten, werden zu den neun bereits bestehenden insgesamt 34 zusätzliche dauerhafte Zählstellen in ganz Tirol installiert“, berichtet Mobilitätslandesrätin LHStvin Ingrid Felipe. Die Zählstellen liefern über eine im Boden verlegte Induktionsschleife laufend genaue Informationen zur Radverkehrsfrequenz. „Die damit erlangte verlässliche Datenbasis über den Alltags- sowie den touristischen Radverkehr gibt den notwendigen gesamthaften Überblick für zielgerichtete Maßnahmen zur weiteren Verbesserung des Fahrradverkehrs in Tirol“, ergänzt LHStvin Felipe.
Zur Weiterverarbeitung der ermittelten Daten werden die Messstellen direkt an die Verkehrsdatenbank des Landes angeschlossen und stehen nach erfolgter Auswertung auch auf der Homepage des Landes der Öffentlichkeit zur Verfügung. Die Erweiterung des Zählstellennetzes für den Radverkehr liefert somit genauso wie das Erfassungssystem für den motorisierten Verkehr nützliche Daten zur Entwicklung von weiteren Maßnahmen für die aktive Mobilität sowie für die Erstellung eines Rad-Verkehrsmodells. Die Radverkehrsdaten werden aber auch für die Qualitätsverbesserung des Radroutingportals www.radrouting.tirol und der „radapp tirol“, zwei Serviceleistungen des Landes, herangezogen.
Engmaschiges Verkehrszählsystem in Tirol
Bereits in diesem Jahr konnten acht bestehende Motorradzählstellen auf die Induktionstechnologie umgerüstet sowie um zwei zusätzliche Zählstellen ergänzt werden. „Tirol ist ein seit vielen Jahren vom Verkehr sehr belastetes Bundesland. Verkehrsbeschränkende Maßnahmen brauchen eine solide fachliche Datenbasis, damit diese auch bei etwaigen gerichtlichen Auseinandersetzungen den vorgebrachten Beschwerden standhalten. Das dichte Verkehrszählsystem liefert hierzu bereits seit 2005 wesentliche Grundlagen für verkehrsrechtliche und verkehrsplanerische Maßnahmen“, erläutert LHStvin Felipe. Neben den eigens eingerichteten Fahrrad- und Motorradzählstellen verfügt das Land Tirol über insgesamt 168 Zählstellen, die dauerhaft Zahlen und Daten zum Verkehr in Tirol liefern, welche unter https://verkehrsinformation.tirol.gv.at/web/html/vde.html monatlich und jährlich im Verkehrsbericht unter https://www.tirol.gv.at/verkehr/publikationen-statistiken/ veröffentlicht werden.
Titelbild: 34 zusätzliche Radzählstellen werden das engmaschige Verkehrszählsystem in Tirol ergänzen.
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