Spitze Zunge und feine Klinge – Verleihung der Poetry-Slam-Preise 2024

Sie liefern Wortwitz und sprachgewaltige Bilder, ihre pointierten Texte sind mit bissigem Humor gewürzt: Auf den Slam-Bühnen Tirols rittern performancestarke Spoken-Word-PoetInnen um die Gunst des Publikums. Für sein Engagement und seine Umtriebigkeit in der landesweiten Szene wird Leonard „Leo“ Dravoj mit dem diesjährigen Poetry-Slam-Würdigungspreis ausgezeichnet, der mit 2.500 Euro dotiert ist. Als Newcomerin der Tiroler Bewegung erhält Magdalena „Lenny“ Schweissgut den Förderpreis.

„Die Poetry-Slam-Preise werden alternierend vom Land Tirol und der Stadt Innsbruck vergeben und dienen dazu, herausragende Leistungen dieses literarischen Spektrums zu honorieren und aufstrebende Talente zu unterstützen“, betont Kulturreferent Anton Mattle. Dravoj und Schweissgut erhalten die Auszeichnung im Rahmen der Feierlichkeiten beim Fest der Kultur am 1. Oktober 2024.

Leo Dravoj für unermüdlichen Einsatz in der Poetry-Slam-Gemeinschaft geehrt

„Auf formaler Ebene vielseitig, immer mit einem Gespür für die brandaktuellen Themen unserer Zeit und mit einem Herz für die Tiroler Poetry-Slam-Bewegung: Wir freuen uns darüber, dass mit Leo Dravoj einer der zentralen Kulturtreiber der Szene diesen österreichweit einzigartigen Preis erhält. Als – im wahrsten Sinne des Wortes – hervorragender Slammer belebt er die Bühnen der bunten Tiroler Kulturlandschaft und stößt mit seinen Texten neue Diskurse an“, fasst LH Mattle die Leistungen Dravojs zusammen. Zudem engagiere sich der Schriftsteller seit vielen Jahren auch auf organisatorischer Ebene im Umfeld der Slam-Poetry, begründet die Jury die Auszeichnung mit dem Würdigungspreis. In Erscheinung tritt Dravoj beispielsweise als Moderator bei diversen Slam-Veranstaltungen, Kassier beim Verein „Poetry Slam Tirol“ oder Initiator unkonventioneller Formate wie dem Innsbrucker „Sauna-Slam“.

Neue Stimme der Szene: Magdalena „Lenny“ Schweissgut

Als „aufgehender Stern am Tiroler Slam-Himmel“ – so die Jury – gilt Magdalena Schweissgut, die mit ihrer Experimentierfreude „Funken schlagen lässt“ und wie keine Zweite das lautmalerische Potenzial des Außerferner Idioms zur Schau stelle. „Wir sind der festen Überzeugung, dass neue Talente wie Lenny, die ihre Texte auf den Slam-Bühnen des Landes präsentieren, Menschen bewegen und Veränderung bewirken können“, hält LH Mattle fest. Der Poetry-Slam-Förderpreis ist eine Unterstützung für kulturelle Aushängeschilder über die Landesgrenzen hinaus, führt er fort: „Tiroler Slammerinnen und Slammer sind bekanntlich tonangebend in Österreich: Drei der letzten vier Gewinnerinnen und Gewinner der nationalen Poetry-Slam-Meisterschaften kommen aus Tirol.“

Der Tiroler Poetry-Slam-Preis

„Der diesjährige Preisträger Leonard Dravoj und die Preisträgerin Magdalena Schweissgut zeigen eindrucksvoll, wie lebendig und vielfältig die Poetry-Slam-Szene in Tirol ist. Mit ihren kreativen und mutigen Texten bereichern sie unsere Kulturlandschaft und inspirieren viele Menschen. Es ist uns eine große Freude, diese außergewöhnlichen Talente mit dem Poetry-Slam-Preis zu würdigen und ihre Verdienste anzuerkennen“, so Vizebürgermeister der Stadt Innsbruck Georg Willi.

Der Poetry-Slam-Preis wird abwechselnd vom Land Tirol und der Stadt Innsbruck in zwei Kategorien verliehen – dem mit 2.500 Euro dotierten Würdigungspreis für das Gesamtwerk im Bereich der Slam-Poetry und dem Förderpreis (1.000 Euro) für aussichtsreiche neue Stimmen in der Szene. Mit der Auszeichnung sollen außergewöhnliche VertreterInnen dieser besonderen Gattung und die kontinuierliche Aufbauarbeit innerhalb der Tiroler Literaturszene Anerkennung erfahren. In diesem Jahr setzte sich die Fachjury aus Markus Köhle (seit über 20 Jahren Slam-Veranstalter sowie Initiator des Preises), Julia Mumelter (Leiterin Kulturlabor Stromboli in Hall) und Martin Fritz (Veranstalter und Poetry-Slam-Würdigungspreisträger 2021) zusammen. Das Preisgeld stellt im heurigen Jahr die Stadt Innsbruck zur Verfügung.

Bild: Yasmin Abbas