„Schulweg = Fußweg“: Auftakt an Imster Volksschulen

„Miar fahr’n it mit, weil Z’fuaß gian isch der Hit!“ Ein Verzicht auf das „Eltern-Taxi“ und stattdessen den Schulweg zu Fuß zu gehen – immer mehr Volksschulkinder in Imst zeigen sich davon begeistert. Nebenbei werden damit fleißig Punkte gesammelt, die dann die Klassenkasse aufbessern. Das ist die Idee, die hinter der Initiative „Imst bewegt: Schulweg =Fußweg“ steckt, die heuer bereits zum siebten Mal angelaufen ist. Initiiert wurde das erfolgreiche Projekt von Johanna Heumader-Schweigl von „Miteinand in Imst“. Inzwischen wurde die Initiative, das bereits 2020 den VCÖ-Preis für vorbildhafte Mobilitätsprojekte erhalten hat, auch von zahlreichen anderen Tiroler Gemeinden sowie darüber hinaus übernommen. So gehen immer mehr Schülerinnen und Schüler aus ganz Österreich mit Freu(n)den zu Fuß zur Schule!

Ein Apfel als Geschenk zum Auftakt

Der offizielle Auftakt der Initiative „Imst bewegt: Schulweg = Fußweg“ fand am 8. Oktober in den vier Imster Volksschulen – Hermann Gmeiner, Unterstadt, Schulzentrum Auf Arzill und Oberstadt – statt. Bürgermeister Stefan Weirather, die beiden Vizebürgermeister Thomas Schatz und Marco Seelos sowie Bildungsreferentin Stadträtin Lena-Maria Harold überbrachten an alle 30 Klassen mit insgesamt 522 Schülerinnen und Schüler die notwendigen Unterlagen (Plakate, Klebepunkte) sowie als Geschenk für alle einen Apfel, um die Kinder zu motivieren viel zu Fuß zu gehen oder öffentliche Verkehrsmittel zu nützen. Bewusst wurde auf umweltschädliche Merchandisingprodukte verzichtet. Für die Erstklässler:innen gab es wieder ein reflektierendes Blinklicht für die Schultasche. Ab Montag, 14. Oktober, heißt es dann für die Volksschüler:innen wieder fleißig Punkte für das erste Semester bis zum Freitag, 7. Feber 2025, zu sammeln.

„Zu Fuß gehen ist wichtig und man bleibt fit und gesund. Auch der gemeinsame Spaß am Schulweg steht dabei im Vordergrund. Als Belohnung geht sich dann am Ende des Schuljahres für alle ein Eis aus der Klassenkasse aus“, betonte Bgm. Stefan Weirather. „Natürlich ist das Busfahren auch wichtig, da nicht alle Schüler:innen die Möglichkeit haben zu Fuß zu gehen“, ergänzte Bildungsreferentin Lena-Maria Harold. Für Sportreferent Marco Seelos steht vor allem die Bewegung im Alltag sowie der Umweltaspekt im Vordergrund. Verkehrsreferent Thomas Schatz verwies zudem darauf, dass der Verkehr vor den Schulen durch das zu Fuß gehen deutlich reduziert und damit die Verkehrssicherheit erhöht wird. „Bitte geht auch auf den Gehstiegen und benützt die Schutzwege bei Überqueren der Straße.“ In diesem Zusammenhang wurde von den Stadtpolitiker:innen auch die ehrenamtliche Arbeit der Schülerlotsen lobend und dankend erwähnt.

Zweimal aus eigener Kraft um die Welt

Mit einem Punktesystem werden die Kinder motoviert, möglichst viel zu Fuß in die Schule zu gehen. Auch für die Benützung von öffentlichen Verkehrsmitteln gibt es Punkte. Damit wird der Schulweg für die Kinder zum aktiven Bewegungs- und Sozialraum. Die Kinder lernen Eigenständigkeit im Straßenverkehr, können Freundschaften pflegen und ein Gemeinschaftsgefühl entwickeln. Zugleich werden auch die Eltern in ihrer Funktion als „Eltern-Taxi“ entlastet und es trägt zur Verkehrsberuhigung rund um die Schulstandorte bei. Natürlich ist dies der Stadtgemeinde Imst auch etwas wert: Am Ende des Schuljahres werden alle gesammelten Punkte in einen Beitrag für die Klassenkassa umgewandelt.

Die Zahlen der letzten Jahre sprechen jedenfalls für sich. Rund 85 Prozent der Schüler:innen haben daran teilgenommen. Rechnet man nämlich die Ergebnisse um, umrunden die Imster Volksschulkinder in jedem Schuljahr aus eigener Kraft zweimal die Welt.

Bild: Stadtgemeinde Imst/Othmar Kolp