An der Bildungsanstalt für Elementarpädagogik in Zams wurde kürzlich nach jahrzehntelangem Wirken Oberschulrätin Marianne Steinwender verabschiedet. Als Abteilungsvorständin verantwortete sie umfassende Agenden in Bezug auf die praktische Berufsausbildung der Schüler. Die Nachfolge der verantwortungsvollen Position übernimmt Fachoberlehrerin Birgit Haller-Glettler, BA.
In den vergangenen 41 Jahren hat Steinwender als Lehrerin für die Fächer Didaktik, Praxis und Organisation, Management und Recht und die letzten vier Jahre als Abteilungsvorständin und Leiterin des Kindergartens, des Hortes und der Krippe maßgeblich die Entwicklung an der BAfEP Zams mitgetragen. Besonders die vergangen zehn Jahre, in denen die Bildungseinrichtung, die Teil der Katharina Lins Schulen ist, von fünf auf zehn Klassen angewachsen ist und die Implementierung der einzigen dreijährigen Fachschule für Assistenzberufe im elementaren Bereich in Westösterreich vollzogen wurde, waren ein spannender Prozess, den sie aktiv und mit viel Engagement mitgestaltet hat. „Unsere Schule steht für Qualitätsentwicklung, Teamarbeit und eine hohe Verantwortung, die wir für Kinder und für die künftige Gesellschaft übernehmen und vermitteln“, beschreibt Steinwender die Punkte, die ihre Tätigkeit über Jahrzehnte zur Berufung gemacht haben.
Verantwortungsvolle Bildungsarbeit mit Herz
„Unsere Pädagogen arbeiten immer am Auf- und Ausbau einer persönlichen Beziehung zu den Auszubildenden. Die Begleitung, Entwicklung und Förderung junger Menschen ist ein großer Schritt – besonders in dieser Phase. Wir lernen die jungen Menschen mit 14 Jahren kennen. Wir sind Teil eines zukunftsweisenden Lebensabschnittes, sind ihnen Stütze und Orientierung, bis sie als Erwachsene unser Haus mit dem Gefühl, niemals nur eine Nummer unter vielen gewesen zu sein, verlassen“, erklärt die Pädagogin rückblickend die hohen Ansprüche des Berufes. Der vinzentinische Gedanke und die zeitlosen Werte rund um Respekt und Würde, auf denen die Barmherzigen Schwestern die Bildungseinrichtungen der Katharina Lins Schulen aufgebaut haben, werden im modernen Schulalltag vom gesamten Team getragen. Steinwender war seit 1980 Teil dieses Teams. Sie blickt mittlerweile stolz auf den erfolgreichen Nachwuchs, den sie an der BAfEP ins Berufsleben begleitet hat und der mitunter in Führungspositionen in Tirol und Vorarlberg arbeitet. Trotz Ruhestand wird die 60-jährige Zammerin noch den Umbau des Praxiskindergartens extern begleiten und ihren Erfahrungsschatz in dieses große Projekt miteinfließen lassen. Die Nachfolge lag Steinwender sehr am Herzen – über die Besetzung mit Birgit Haller-Glettler freut sie sich sehr. Privat blickt sie der Geburt des ersten Enkelkindes und einem familienbetonten neuen Lebensabschnitt entgegen, der ihrem erfüllten Berufsleben folgt.
Ambitionierte Nachfolge
Fachoberlehrerin Birgit Haller-Glettler, BA, ist bereits seit 2019 an der BAfEP tätig. Die Kindergarten- und Früherziehungspädagogin verweist auf berufliche Erfahrungen im Bereich Management und Organisation, ein Studium der Erziehungswissenschaften sowie eine Qualifikation zur akademisch-systemischen Beraterin. Sie wird den Aufgabenbereich als Abteilungsvorständin an der BAfEP in neu strukturierter Form übernehmen. Eine Auslagerung des administrativen Teils ermöglicht den Fokus der Tätigkeit auf die pädagogischen Agenden und die Personalführung. „An der BAfEP Zams begeistert mich, dass es hier nicht um Funktionen und Rollen – nicht um Pädagogen oder die Kunstfigur Schülerin oder Schüler geht, sondern der Mensch zentral in der Mitte steht und man dies in allen Bereichen spürt“, betont Birgit Haller-Glettler einen der wichtigen Grundsätze der Schule. Die 44-jährige Pädagogin freut sich, dass sie auf die großartige Vorarbeit ihrer Vorgängerin aufbauen darf: „Der besondere Charme von Institutionen besteht darin, dass die Zukunft aus vielen Dingen, die in der Vergangenheit wunderbar funktioniert haben, wachsen kann. Ich bin dankbar für die gute Übergangsphase, in der zwischen Gemeinde, Schule und Konvent eine Lösung gefunden wurde, die den Aufgabenbereich nochmals klarer strukturiert und vertieft. Persönlich möchte ich, geprägt durch meine Ausbildung, vermehrt eine systemische Sichtweise in das Tätigkeitsfeld einbringen.“
Gemeinsames Engagement und Qualitätsentwicklung
Birgit Haller-Glettler wird für 270 Schüler verantwortlich sein. Als Abteilungsvorständin übernimmt sie auch die gesamte Einteilung der Praxisplätze im Kindergarten- und Hortbereich sowie die Leitung der Praxisstätten, die an die Schule angeschlossen sind. Direktorin Mag.a Helene Bouacem erklärt, dass es für die Fachvorständin auch darum geht, neue Akzente zu setzen und die Inhalte weiterzuentwickeln, da Pädagogik ständig in Bewegung ist. Die Direktorin ist froh über die gute Arbeit, die in diesem Bereich geleistet wurde und über den nahtlosen Übergang, der mit der Nachbesetzung geschaffen wurde: „Bei Marianne Steinwender bedanke ich mich für die sehr gute Zusammenarbeit und ihren persönlichen Einsatz. Sie hat einen großen Beitrag zur Qualitätsentwicklung geleistet. Als Schulqualitätsbeauftragte ist sie immer progressiv an ihre Aufgaben herangegangen. Ich freue mich, dass wir eine menschlich und fachlich wertvolle Nachfolgerin gefunden haben und blicke positiv der konstruktiven Zusammenarbeit mit Birgit Haller-Glettler entgegen.“
Bild: Fachoberlehrerin Birgit Haller-Glettler, BA, Oberschulrätin Marianne Steinwender, Direktorin Mag.a Helene Bouacem (von links).
Foto: : Katharina Lins Schulen