Für über 8.000 Kinder in Tirol hat im September die Schulkarriere begonnen. Einige von ihnen konnten den noch ungewohnten Schulweg auf besondere Weise zurücklegen: Mit dem „Pedibus“ – dem Bus auf Füßen. Auch einige Kindergärten waren mit dabei.
Beim Pedibus üben die Kinder mehrere Wochen lang den Schulweg mit erwachsenen Begleitpersonen und werden so optimal auf den selbstständigen Schulweg vorbereitet. Wie auf einer richtigen Buslinie „fährt“ der Pedibus zur Schule oder zum Kindergarten. An gekennzeichneten Haltestellen können die Kinder „zusteigen“ – natürlich mit einem richtigen Ticket.
Ehrenamtliche Begleitpersonen – meist Eltern oder Großeltern – werden vorab zu Schulwegpolizist:innen ausgebildet. Ausgerüstet werden diese nicht nur mit Warnweste und Signalkelle – auch ein entsprechender Versicherungsschutz für Begleitpersonen ist nach der polizeilichen Einschulung gegeben.
Auch für Eltern soll der Pedibus ein Anreiz sein, das Elterntaxi mit gutem Gewissen stehen zu lassen.
Neu mit dabei waren heuer die Volksschulen Neuarzl, Amras und Reith bei Kitzbühel. Auch die Volksschule Jenbach ist nach längerer Pause wieder in den Pedibus eingestiegen.
Beratung von Klimabündnis Tirol.
Der Pedibus verkehrt in den meisten Schulen in den ersten Wochen nach Schulbeginn. Das Klimabündnis Tirol steht den Schulen, Eltern und Gemeinden mit einem umfassenden Beratungspaket zur Seite und unterstützt sie Schritt für Schritt bei der Durchführung des Pedibus – Projekts.
„In diesem Jahr waren in 34 Bildungseinrichtungen Pedibus-Linien unterwegs – so viele wie noch nie“, freut sich Andrä Stigger, Geschäftsführer von Klimabündnis Tirol. Davon profitieren nicht nur die Kinder, sondern auch das Klima. „Die Kinder lernen den Fußweg als klimafreundliche Fortbewegungsmöglichkeit schätzen. Viele werden dies auch in Zukunft beibehalten.“, ist Stigger überzeugt.
Ursprünglich als „Walking Bus“ in Australien gegründet, ist der Pedibus mittlerweile international verbreitet und ist in Tirol heuer bereits in die 16. Runde gegangen. Seit 2008 wurden über 300 Pedibusse in den Tiroler Gemeinden und Städten durchgeführt. Dauer und Zeitraum sind variabel, meist ist bei Schulen das Programm auf vier bis sechs Wochen begrenzt. Danach können die Schülerinnen und Schüler den Schulweg auch ohne Begleitpersonen sicher zurücklegen. Der Pedibus fördert die Selbstständigkeit der Kinder und entlastet das Eltern-Taxi. Die Gemeinschaft profitiert von weniger Verkehr auf den Straßen und weniger Treibhausgasemissionen.
34 Tiroler Bildungseinrichtungen waren heuer beim Pedibus mit dabei:
- Innsbruck: Praxisvolksschule der Pädagogischen Hochschule Tirol (seit 2015), VS Neuarzl (seit 2023), VS Amras (seit 2023)
- Kufstein: Volkschule Zell (seit 2016), Volksschule Angerberg (seit 2019), Volksschule Wörgl 1 & 2 (seit 2021), Volksschule Söll (seit 2022), Volksschule Angath (seit 2022)
- Kitzbühel: Kindergarten Jochberg (seit 2022), VS Reith bei Kitzbühel (seit 2023)
- Schwaz: Volksschule Tux (seit 2021), Volksschule Wiesing (seit 2022),VS Jenbach (2023 Neustart nach Pause)
- Landeck: Volkschule Prutz (seit 2009), Volksschule & Kindergarten Kaunertal (seit 2020), Kindergarten Grins (seit 2013), Volksschule Ladis (seit 2019), Kindergarten Pians (seit 2018), Volksschule Kaunerberg (seit 2013)
- Innsbruck Land: Volksschule Kirchplatz & Höralt Wattens (seit 2012), Volksschule Völs (seit 2009), Volksschule Kematen (seit 2018), Volksschule Mieders (seit 2018), Kindergarten Mieders (seit 2018), Volksschule Steinach (seit 2017), Volksschule Absam Dorf (seit 2010), Volksschule Absam Eichat (seit 2019), Kindergarten Elisabethinum Axams (seit 2017), Volksschule Flaurling (seit 2009), Kindergarten Birgitz (seit 2022)
- Lienz: VS Obertilliach (seit 2022)
Titelbild: Gemeinsam sicher in die Schule kommen mit dem Pedibus, der „Bus auf Füßen“.
Foto: Klimabündnis Tirol/Lechner