Derzeit stehen zahlreiche SchülerInnen vor der Wahl zwischen Lehre, Berufsausbildung, weiterführender Schule, Matura oder Studium. Vonseiten des Landes wurden zahlreiche Projekte initiiert, um Tirols SchülerInnen bei der Entscheidungsfindung zu unterstützen: Im Rahmen des Berufsorientierungsunterrichts bieten eigens geschulte Lehrpersonen an Tirols Schulen dahingehende Orientierung: SchülerInnen der siebten und achten Schulstufe erhalten beispielsweise Informationen über schulische und betriebliche Ausbildungswege und zu verschiedenen Berufsfeldern. Zudem werden sie dabei gefördert, individuelle Möglichkeiten für eine Berufswahl auszuarbeiten. Auch die Bildungsdirektion für Tirol bietet mit dem „Interessencheck“ ein eigenes digitales Tool an, das speziell für den Berufsorientierungsunterricht entwickelt wurde. Dabei sollen sich die SchülerInnen gezielt mit ihren eigenen Interessen und Stärken sowie passenden Weiterbildungsmöglichkeiten auseinandersetzen.
Wie wichtig eine frühzeitige Beratung in der Schule hinsichtlich der weiteren Bildungs- und Berufswahl junger Menschen ist, weiß Bildungslandesrätin Cornelia Hagele: „Die Bildungs- und Berufsorientierung an den Tiroler Schulen unterstützt die Schülerinnen und Schüler dabei, ihr Bewusstsein für die eigenen Kompetenzen und Fähigkeiten zu schärfen und zeigt verschiedenste Berufsbilder auf. Die Bildungs- und Berufsberatung unterstützt die Jugendlichen zudem dabei, ihre Entscheidung rund um die Bildungs- und Berufswahl auf Basis ihrer persönlichen Begabungen und Interessen zu treffen.“
Berufsorientierung in der Schule
Im Rahmen der schulischen Berufs- und Bildungsorientierung werden die SchülerInnen nicht nur in der Berufs- und Ausbildungswahl beraten, sondern auch in ihrer Persönlichkeitsentwicklung unterstützt. So werden ihnen Eignungs- und Neigungstests sowie berufspraktische Schnuppertage in Betrieben angeboten. Außerdem werden Bewerbungsgespräche und das Erstellen von Bewerbungsunterlagen geübt. „Die richtige Berufswahl ist für junge Menschen keine leichte Aufgabe und will gut überlegt sein. Der Berufsorientierungsunterricht zeigt das breite Angebot an Berufs- und Ausbildungswegen auf und dient als Hilfestellung, den richtigen Kurs auf dem Weg ins Berufsleben einzuschlagen“, so LRin Hagele.
Um eine qualitativ hochwertige Berufsorientierung an Tiroler Schulen zu gewährleisten, wurde auf Initiative des Landes Tirol gemeinsam mit der Bildungsdirektion für Tirol, der Wirtschaftskammer Tirol, der Arbeiterkammer Tirol, der Landwirtschaftskammer Tirol, dem Österreichischen Gewerkschaftsbund Tirol, der Industriellenvereinigung Tirol und der Pädagogischen Hochschule Tirol das Gütesiegel „Berufsorientierung Plus“ eingeführt. Das Gütesiegel wird an Schulen verliehen, die sich durch ein herausragendes Engagement in der Ausbildungsberatung und eine kompetente Unterstützung bei der Berufswahl auszeichnen. Seit seiner Einführung im Schuljahr 2005/06 wurde es an 84 Schulen verliehen.
Digitale Kompetenzen essenziell bei Berufswahl
Die Kompetenzen im Umgang mit neuen Technologien und Digitalisierung sind in allen Wirtschaftsbereichen gefragt. Digitalisierungslandesrat Mario Gerber betont: „Die Digitalisierung macht vor keiner Branche halt. In fast jedem Job und jeder Weiterbildung sind heutzutage digitale Kompetenzen gefragt. Für all jene, die herausfinden wollen, welche digitalen Kompetenzen vorliegen und welche noch erweitert werden sollten, können ihr Wissen auf der digitalen Bildungsplattform DiBi mit dem kostenlosen Kompetenzcheck überprüfen. Außerdem stellt die DiBi automatisiert ein maßgeschneidertes, zertifiziertes Weiterbildungsangebot inklusive Kursförderungsmöglichkeiten zusammen.“ Alle Informationen zu DiBi finden sich unter www.dibi.tirol.
Um diese frühzeitig zu fördern, hat das Land Tirol bereits im Jahr 2018 mit dem Ausbau der Digitalisierung an Tirols Schulen begonnen. Dafür werden bis 2024 insgesamt rund sieben Millionen Euro zur Verfügung gestellt. Konkret werden Tirols Schulen und Horte beim Ausbau einer zukunftsfitten Infrastruktur- und IT-Ausstattung unterstützt – beispielsweise in Form multimedialer Arbeitsplätze oder digitaler Lehr- und Lernlabore.
Weitere Bildungs- und Berufsberatungsangebote in Tirol
Weiters bieten neben dem Land Tirol weitere Institutionen wie die AK Tirol, WK Tirol, AMS Tirol und amg-tirol Bildungs- und Berufsberatungen für Jugendliche an. Zudem bietet die Plattform www.berufsreise.at einen Überblick über alle Berufsorientierungsangebote bei Ausbildungsbetrieben, weiterführenden Schulen und Institutionen in Tirol. Über 1.800 Berufe werden übersichtlich und informativ für Jugendliche, Erziehungsberechtigte und Lehrende dargestellt.
Factbox: Berufs- und Bildungsberatungen in Tirol
Berufsorientierung und Tage der offenen Tür
Die Bildungsdirektion für Tirol bietet auf einer eigenen Website wertvolle Informationen rund um das Thema Berufsorientierung. Außerdem gibt es dort eine Übersicht über alle Tage der offenen Tür an mittleren, höheren und landwirtschaftlichen Schulen in Tirol auf der Website.
Workshops und Bildungsconsulting
Das Bildungsconsulting der WK Tirol unterstützt Jugendliche ab 14 Jahren bei der ersten beruflichen Entscheidung durch Services wie Bewerbungs-Workshops, der Talent-Card oder der Berufs-Safari, bei der SchülerInnen verschiedene Branchen kennenlernen können.
Persönliche und kostenlose Bildungsberatung
Bei der Bildungsberatung der AK Tirol erhalten Jugendliche in Gesprächen Informationen über Bildungs-, Ausbildungs- und Berufsmöglichkeiten und sollen so in ihren Fähigkeiten, Kompetenzen und Interessen bestärkt werden.
Berufskompass
Das AMS Tirol unterstützt Jugendliche in den regionalen BerufsInfoZentren (BIZ) mit kostenlosen Beratungsgesprächen (persönlich, telefonisch oder online) und mit dem Berufskompass-Tool bei Fragen rund um Beruf, Bildung und Karriere.
Von der Jobsuche bis zu Förderungen
amg-tirol.at/bildungsinfo-tirol
Die bildungsinfo-tirol von der amg-tirol bietet Information und Beratung für Jugendliche bei Fragen rund um berufliche Orientierung, Aus- und Weiterbildungen, Bildungsförderungen, Erarbeitung der eigenen Kompetenzen und Interessen, Berufsbilder, Jobsuche und Bewerbungen an.
Bild: Land Tirol /Die Fotografen