Eine Umschulung oder berufsbegleitend zur aktuellen Tätigkeit eine pädagogische Ausbildung zu absolvieren: Das ist ab sofort über das neue Kolleg für Berufstätige an der Bundesbildungsanstalt für Elementarpädagogik (BAfEP) Innsbruck möglich. Bereits bisher gab es in Tirol viele Ausbildungsmöglichkeiten im Bereich der Elementarbildung: von Schulen mit Ausbildungsschwerpunkt Elementarpädagogik, über ein Bachelorstudium, bis hin zu Quereinstiegsmöglichkeiten über Hochschullehrgänge oder die Implacementstiftung „Elementarpädagogik Tirol“ des Landes Tirol, des AMS und der amg-tirol. Zum Start der neuen Ausbildungsschiene besuchten Bildungslandesrätin Cornelia Hagele, Präsidialleiter Reinhold Raffler und Pädagogischer Leiter Werner Mayr der Bildungsdirektion für Tirol die insgesamt 30 Studierenden vor Ort.
„Mit dem neu konzipierten Kolleg für Berufstätige an der BAfEP Innsbruck wird Studierenden, vor allem aus den peripheren Regionen Tirols sowie Quereinsteigenden, eine berufsbegleitende Ausbildung zur Elementarpädagogik ermöglicht“, hebt LRin Hagele hervor. Um das geplante Recht auf Vermittlung eines Kinderbildungs- und Kinderbetreuungsplatzes umzusetzen, benötige es entsprechend gut ausgebildetes Personal – zumal ElementarpädagogInnen und Assistenzkräfte in Kinderkrippen und Kindergärten eine wichtige Funktion im Entwicklungsprozess von Kindern einnehmen, so die Landesrätin. „Sie bilden den ersten Kontakt mit dem Bildungssystem, weshalb ihre Kompetenz wesentlich ist. Deshalb setzen wir gezielt auf den Ausbau weiterer Ausbildungsmöglichkeiten, um noch mehr Menschen für diesen Bereich zu begeistern.“
Flexible und onlinebasierte Ausbildung
In insgesamt vier Semestern, sprich zwei Jahren, werden die Studierenden zu ElementarpädagogInnen ausgebildet. Nach Abschluss der Diplomprüfung für Elementarpädagogik können sie in einer Kinderkrippe, einem Kindergarten oder einem Hort arbeiten. Das Kolleg ist speziell für BerufsumsteigerInnen und jene Personen gedacht, die sich im elementarpädagogischen Bereich nachqualifizieren möchten. Einen besonderen Vorteil sieht Florian Scharmer, Direktor der BAfEP Innsbruck, vor allem in der flexiblen Zeiteinteilung mit Onlineunterricht und sieben Präsenzeinheiten pro Semester an vorab festgelegten Wochenenden sowie der Erreichbarkeit: „Die neue Ausbildung führt zu einer sonst nicht möglichen Zusammenführung und Vernetzung von Elementarpädagoginnen und -pädagogen aus den unterschiedlichen Regionen Tirols. Somit wird die Chancengleichheit gefördert und der Wohnort der Studierenden ist kein Hindernis für das Absolvieren der Ausbildung.“
Zudem orientiert sich die neue Ausbildungsvariante an der großen Digitalisierungsoffensive des Bundesministeriums für Bildung, Wissenschaft und Forschung (BMBWF) im Berufsfeld der Elementarpädagogik. „Dabei geht es darum, bereits in der Ausbildung zu erfahren und auszuprobieren, wie neue Technologien im Lernen eingesetzt werden können und wie sie sich gut in das zukünftige Berufsfeld integrieren lassen“, erläutert Direktor Scharmer. Der Pflichtgegenstand Medienpädagogik ist im neuen Lehrplan deshalb fest verankert. „Der Umgang mit verschiedenen Medien und digitalen Tools wird hier ganz besonders gefordert. Der Einsatz digitaler Werkzeuge erweitert und verbessert zudem die Lernerfahrungen der Studierenden, erleichtert den Zugang zu Ressourcen und Informationen und bereitet auf eine moderne Arbeitswelt in der Pädagogik vor“, betont die Landesrätin.
Bild: Scott Webb