Der am 8. März jährlich stattfindende Weltfrauentag rückt die Verwirklichung von Chancengleichheit von Frauen und Männern in den Mittelpunkt. Frauenlandesrätin Gabriele Fischer und Arbeits- und Bildungslandesrätin Beate Palfrader lenken daher den Blick auf ein wichtiges Thema: die geschlechtersensible Berufsorientierung.
Geschlechterstereotype bestimmen nach wie vor die Berufswahl von Mädchen und Burschen: Mit dem Girls‘ Day will das Land Tirol darauf aufmerksam machen und Mädchen dazu ermuntern, über den Tellerrand zu blicken und auch Ausbildungswege zu beschreiten, in denen der Frauenanteil bisher gering ist. „Die Zuschreibungen ,typisch Frau‘ und ,typisch Mann‘ sind der Nährboden für Ungleichheit und Diskriminierung. Der Zugang muss sein: Talente fördern und Persönlichkeiten stärken. Der Girls‘ Day leistet hierzu einen wesentlichen Beitrag,“ betonen die beiden Landesrätinnen eingangs. Vor 20 Jahren fand dieser Aktionstag erstmals statt und hat sich seitdem zu einem Leuchtturmprojekt entwickelt.
„So haben anfangs nur acht Unternehmen ihre Türen geöffnet, 2021 waren es schon 44 Tiroler Betriebe, die sich an der Aktion beteiligt haben. Seitens der Wirtschaft herrscht demnach ein großes Interesse an potenziellen Mitarbeiterinnen und die Nachfrage nach Know-how in Technik und Naturwissenschaften ist stark gestiegen. Auch die Anzahl der Schülerinnen, die sich für den Aktionstag anmelden, ist von 50 im Jahr 2002 auf 402 Mädchen im Jahr 2021 gewachsen“, sagen LRin Palfrader und LRin Fischer.
Im Rahmen des Projekts werden auch Eltern und Erziehungsberechtigte für die große Bandbreite an Berufen sensibilisiert. „Eltern oder Erziehungsberechtigte spielen eine große Rolle, wenn es um die Berufswahl ihrer Kinder geht. Umso wichtiger ist es, sie von vornherein auf die zahlreichen beruflichen Möglichkeiten aufmerksam zu machen, damit sie ihre Kinder besser beraten und unterstützen können“, sind sich die beiden Landesrätinnen einig.
Der nächste Girls‘ Day findet am 28. April 2022 statt. Das Land Tirol fördert das Projekt mit 66.700 Euro. Um die geschlechtersensible Berufsorientierung zu forcieren und möglichst vielen Menschen zugänglich zu machen, wird das digitale Angebot des Girls‘ Day Tirol sowie die Arbeit mit Eltern, Erziehungsberechtigten und Schülerinnen der 7. Klasse durch zahlreiche Aktivitäten im Vorfeld und im Anschluss ausgebaut. Diese Weiterentwicklung wird mit insgesamt 94.000 Euro gefördert, davon werden 90 Prozent im Rahmen des „Gleichstellungspakets 2020-2023 – Gleichstellung von Frauen und Männern in Tirol“ und zehn Prozent durch den Bereich Arbeitsmarktförderung finanziert.
„Gendersensible Berufsorientierung trägt dazu bei, dass Mädchen und Burschen sich ihrer Talente bewusstwerden und ihre Interessen entwickeln und nutzen können. Praktische Erfahrungen sind dafür besonders wertvoll – wie sie die Mädchen beim Girls‘ Day sammeln können“, betonen LRin Palfrader und LRin Fischer abschließend.
Titelbild: Machen anlässlich des Weltfrauentages auf die geschlechtersensible Berufsorientierung aufmerksam: Frauenlandesrätin Gabriele Fischer (r.) und Arbeits- und Bildungslandesrätin Beate Palfrader (l.).
Titelbild: © kompetenzz.de / Marc Beckmann