„Ziel der Mindestsicherung ist es, Armut und soziale Ausgrenzung zu bekämpfen und Menschen in finanzieller Not bei der Bewältigung ihrer Kosten für Lebensunterhalt, Wohnen und Krankenversorgung zu unterstützen“, betont Soziallandesrätin Gabriele Fischer anlässlich des morgen, am 17. Oktober stattfindenden Internationalen Tags der Beseitigung von Armut.
„Gemeinsam mit dem Bundesland Salzburg werden in Tirol die österreichweit höchsten Mietpreise verzeichnet. Für viele Menschen ist es daher fast unmöglich, leistbaren Wohnraum zu finden“, stellt LRin Fischer klar. „Da die Mieten immer teurer werden, werden auch die Unterstützungen von Menschen mit geringem Einkommen immer wichtiger. Um diesen treffsicher helfen zu können, ist eine Datengrundlage, die der Realität standhält, eine zentrale Voraussetzung“, betont Wohnbaulandesrätin Beate Palfrader.
Als ersten Schritt wurde 2019 eine Mietpreis-Datenbank für die Stadt Innsbruck erstellt, um eine transparente und differenzierte Darstellung der realen Mietkosten, insbesondere der Faktoren Mietzins sowie Betriebs- und Heizkosten, zu erreichen. „Bis Ende dieses Monats werden nun die Mietpreise in allen Tiroler Bezirken und Gemeinden erhoben und in einer Datenbank erfasst. Ziel ist ein repräsentativer, tirolweiter Mietpreisspiegel“, kündigt LRin Fischer an. Fachlich begleitet wird diese Erstellung unter anderem durch ExpertInnen der FH Kufstein Tirol.
Umfassende Abbildung der Mietpreise in den Bezirken und Gemeinden in Tirol
„Ziel des Projektes ist es, Mietpreise auf regionaler Basis und nach vordefinierten Eigenschaften wie Wohnfläche und Zimmeranzahl aufzubereiten“, erläutert David Koch, Leiter des Instituts für Energie-, Facility- & Immobilienmanagement und Professor (FH) für Immobilienökonomie, Datenauswertung und Immobilienstatistik an der FH Kufstein Tirol. Als Basis dienen dabei Angebotsmieten auf unterschiedlichen Plattformen, die analysiert und auf ihre Plausibilität evaluiert werden. Als Ergebnis soll ein entsprechender Datensatz abgeleitet werden, der möglichst umfassend die Mietpreise in den Bezirken und Gemeinden in Tirol abbildet und infolge eine erweiterte Mietpreisschätzung durchgeführt werden kann. Anschließend fließen Einschätzungen von ExpertInnen in den Mietpreisspiegel mit ein. Bis Ende März nächsten Jahres sollen die Ergebnisse des Mietpreisspiegels vorliegen.