Die Echtheit von Personaldokumenten zu erkennen, ist für die Behörden wichtiger denn je. Experten arbeiten ständig an der Verbesserung der technischen Möglichkeiten dafür. Telfs ist eine von zwei österreichischen Pilotgemeinden, in denen derzeit ein neues Lesegerät und das dazugehörige Programm erprobt werden, die für optimale Sicherheit sorgen sollen. Kürzlich gab es in der Marktgemeinde eine Informationsveranstaltung zum Thema, an der die Spitzen der Tiroler Sicherheitsbehörden teilnahmen.
Im Telfer Rathaus ist Arnold Wackerle der zuständige Referatsleiter für das Pilotprojekt. Er erläuterte: „Seit 2002 werden sämtliche Meldedaten österreichweit in einem zentralen Melderegister gespeichert und verarbeitet. Im nächsten Jahr soll dieses Register um eine neue Funktion erweitert werden. Mittels der Programmerweiterung und eines speziellen Scanners, die wir jetzt in Telfs erproben, werden die laut Meldegesetz für die Erfassung einer Person notwendigen Daten aus dem Chip eines Lichtbildausweises ausgelesen. Damit werden Fehlerquellen bei der Dateneingabe, besonders von ausländischen und schwer lesbaren Reisepässen, vermieden. Außerdem wird geprüft, ob der Reisepass noch gültig ist bzw. ob es sich um ein gefälschtes Dokument handelt.“
Die Ergebnisse der praktischen Erprobung sind vielversprechend. Das war bei der Informationsveranstaltung mit Experten aus dem Innenministerium zu hören. Unter den aufmerksamen Zuhörern waren u. a. die Leiterin des Landeskriminalamtes Tirol Katja Tersch und der stellvertretende Landespolizeidirektor Johannes Strobl.
Bgm. Christian Härting begrüßte die ranghohen Vertreter der Sicherheitsbehörden herzlich und ließ sich ebenfalls über das neue System informieren. „Wir betrachten es als Auszeichnung, dass wir bei Neuentwicklungen immer wieder als Pilotgemeinde dienen dürfen. Das liegt auch daran, dass Telfs von seiner Einwohnerzahl, Vielfalt und Struktur her ein Modellfall, sozusagen das Idealbild einer österreichischen Gemeinde, ist“, betonte der Gemeindechef.
Bild: Experten des Bundesministeriums für Inneres demonstrieren die Arbeitsweise des neuen Scanners für Personaldokumente. V. l.: IT-Spezialist Josef Weissinger, Referatsleiter Arnold Wackerle, Eugen Schilcher (Meldeamt/Bürgerservice Telfs), Projektleiter Christoph Heichinger, Bgm. Christian Härting und Urkundenexpertin Daniela Höllersberger.
Foto: MG Telfs/Dietrich