Pfeifer Group drosselt in Imst die Produktion

Als Folge der Corona-Krise drosselt der Tiroler Holzindustrie-Konzern Pfeifer an seinem Hauptsitz in Imst die Produktion um eine Schicht. Die Geschäftsführung bietet den rund 200 Mitarbeitern das Kurzarbeitsmodell an. Es garantiert den Arbeitnehmern, die von der Kurzarbeit betroffen sind, für die kommenden Monate zwischen 80 und 90% ihres bisherigen Nettoeinkommens.

Die Auswirkungen der jüngsten wirtschaftlichen Entwicklungen betreffen auch den Stammsitz der Tiroler Holzindustrie-Gruppe. Die Verantwortlichen bei Pfeifer in Imst haben mit einer derartigen Entwicklung gerechnet. Dabei sind weniger mangelnde Nachfrage, sondern logistische Einschränkungen hauptverantwortlich für die Entscheidung das Produktionsvolumen in Imst zu reduzieren. „Jetzt mit 100%iger Leistung weiterzufahren, würde uns an die Grenze dessen führen, was sich derzeit noch auf den Absatzmärkten platzieren lässt“, erklärt Michael Pfeifer, CEO der Pfeifer Group. Sich häufende Einschränkungen im grenzüberschreitenden Warentransport waren der finale Auslöser für die Entscheidung eine Schicht zu stoppen.

Nachfrage auf Märkten reduziert 

Die Nachfrage auf den Märkten war zuletzt ebenfalls spürbar zurückgegangen, aber grundsätzlich noch in einem vertretbaren Ausmaß vorhanden. Grundsätzlich ist man bei Pfeifer trotzdem in der Lage, verlässlich zu liefern. Dass man die betroffenen Mitarbeiter zur Kurzarbeit anmelden und nicht kündigen würde, sei ein bewusster Entschluss der Geschäftsführung. „Es macht für unsere Mitarbeiter einen wesentlichen Unterschied. In der Kurzarbeit können sie weiterhin zwischen 80 und 90% ihres Nettoeinkommens beziehen. Im Falle einer Kündigung müssten sie im Rahmen des Arbeitslosengeldes mit ca. 55% das Auslangen finden. Auch wenn es für uns mit Mehrkosten verbunden ist, wählen wir die Kurzarbeitsvariante um unsere Mitarbeiter in der für uns alle schwierigen Zeit zu unterstützen. Wir hoffen, dass es irgendwann wieder normal weitergeht. Dann brauchen wir unsere Leute wieder“, erklärt Pfeifer. Mit den regulär verbleibenden Mitarbeitern produziert Pfeifer in Imst vorerst im Rahmen der gesetzlichen Vorgaben weiter.

Weitere Pfeifer-Standorte produzieren noch

An allen weiteren sieben internationalen Standorten der Pfeifer Group läuft die Produktion zum Stand 20. März noch weitgehend uneingeschränkt. Kritik am Aufrechterhalten der industriellen Fertigung in Anbetracht von Ausgangsbeschränkungen können die Verantwortlichen bei Pfeifer nachvollziehen. Aber sie bitten um Verständnis für die systemrelevante Bedeutung eines zumindest in Grundzügen intakten Waren- und Wirtschaftskreislaufs. „Eines unserer zentralen Produktsegmente sind Biobrennstoffe in Form von Holzpellets oder Holzbriketts. Auch wenn es derzeit frühlingshaft warm ist, sind viele heimische Haushalte mindestens noch sechs Wochen auf diese Heizgüter angewiesen“, berichtet Michael Pfeifer. Zudem verzeichnet das Unternehmen derzeit erhöhte Nachfrage nach Palettenholz und Paletten-Klötzen aus der Lebensmittelbranche. Pfeifer ist mit seiner Tochterfirma Euroblock der führenden Palettenholz-Hersteller Europas. „Angesichts einer hochgradig sensibilisierten Distributionssituation im Lebensmittelhandel jetzt nicht liefern zu können, wäre schlichtweg fahrlässig“, betont Pfeifer.

Dank an Mitarbeiter für Einsatzbereitschaft

Der Verdienst, dass diese Lieferketten aufrecht bleiben, ist in erster Linie dem Engagement der Pfeifer-Belegschaft geschuldet. Michael Pfeifer: „Wir sind unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern zu großem Dank verpflichtet. Sie halten mit großer Loyalität und Einsatzbereitschaft die Produktion in unseren Werken sowie unsere Lieferbereitschaft so lange wie möglich aufrecht.“