Im Frühjahr 2019 fasste die Tiroler Landesregierung den Beschluss über die Notwendigkeit, die Geschichte des „Neuen Landhauses“, vormals Sitz des nationalsozialistischen Macht- und Verwaltungsapparates, zu dokumentieren und aufzuarbeiten. Eine Expertenkommission wurde eingesetzt, die im Dezember 2020 einen Bericht gemeinsam mit Maßnahmenempfehlungen vorlegte. Das Land beschloss daraufhin, den von der Kommission vorgeschlagenen Maßnahmenkatalog in größtmöglichem Umfang umzusetzen. „Zu den Vorschlägen zählen neben wissensbezogenen und pädagogischen auch erinnerungspolitische und künstlerische Aktivitäten. Auf Basis dieser Empfehlung loben wir nun einen Wettbewerb aus mit dem Ziel, ein künstlerisches Zeichen der Erinnerung an die Nutzung des Hauses als Sitz des nationalsozialistischen Macht- und Unterdrückungsapparates zu setzen“, informieren Kulturlandesrätin Beate Palfrader und der für die Liegenschaften des Landes zuständige Landesrat Johannes Tratter. „Eine solche künstlerische Intervention im Bereich der Front bzw. des Landhauseinganges soll zur Reflexion über Vergangenheit und Gegenwart des Gebäudes anregen, wir leisten damit einen wichtigen Beitrag zur Erinnerungskultur.“
Der Wettbewerb richtet sich an nationale und internationale Künstler, die Erfahrung im Umgang mit Erinnerungskultur, Kunst am Bau oder Kunst im öffentlichen Raum sowie der inhaltlichen Auseinandersetzung mit der Thematik haben. Zur Präzisierung der Aufgabenstellung wird eine Wettbewerbsjury eingesetzt, wobei die Interessen des Denkmalschutzes und die Funktionalität des Gebäudes in jedem Fall zu berücksichtigen sind. Das Land stellt für den Wettbewerb und die gesamte künstlerische Gestaltung einen Betrag von maximal 200.000 Euro zur Verfügung.