Wie könnte eine Mission zum Mars in der Zukunft aussehen? Mit welchen Bedingungen ist zu rechnen? Welche Gefahren und Ereignisse können schon vorab eingeschätzt und verhindert werden? Darauf bereiten sich zahlreiche Weltrauminstitute auf der ganzen Welt vor. Auch das Österreichische Weltraum Forum ÖWF ist Teil zahlreicher Missionen – bereits zum 13. Mal findet nun unter der Leitung des ÖWF wieder eine Mars-Analog-Mission statt.
Amadee-20: Ein Monat in der Wüste
In Wüstengebieten herrschen die am ehesten vergleichbaren Bedingungen wie am Mars. Die vom ÖWF geleitete Analog-Mission „Amadee-20“, an der 25 Länder beteiligt sind, findet daher im Oktober in der Negev-Wüste in Israel statt. „Das ÖWF hat sich auf die Vorbereitung zukünftiger astronautischer Expeditionen zu anderen Planeten spezialisiert. Wir suchen bei unseren Missionen nach Fehlern in Arbeitsabläufen und Geräten, damit diese nicht beispielsweise erst am Mars entdeckt werden und dort zu Problemen führen. Das ÖWF ist also einer der Schiffsbauer für künftige astronautische Marsmissionen“, erklärt der Direktor des ÖWF, Gernot Grömer. Sechs Analog-Astronauten – darunter auch der Tiroler Robert Wild – führen während der Mission Experimente durch und testen mögliches Equipment für eine echte Mars-Mission in der Zukunft. Teil der Ausrüstung ist unter anderem ein Raumanzug-Simulator, der vom ÖWF-Team in Innsbruck entwickelt wurde und der im Rahmen der Analog-Mission auf Herz und Nieren überprüft wird. Das Innsbrucker Team bildet zudem das Mission Support Center und ist während der Analog-Mission für die Crew sozusagen der Ansprechpartner auf der „Erde“. Neben dem Gespräch mit dem Leiter des ÖWF, dem Analog-Astronauten Robert Wild und den Projektmitarbeitern stand beim kürzlich statt gefundenen Besuch von Wissenschaftslandesrätin Annette Leja auch eine Videokonferenz mit der Israelischen Raumfahrtagentur und Behördenvertretern in Israel auf dem Programm
Junge Forscher für den Weltraum begeistern
Das Land Tirol fördert im Rahmen des „Junior Researchers Program“ die Einbindung von Jugendlichen und Studierenden in die Weltraumforschung. Schulbesuche und Praktika stehen dabei auf dem Programm. Unter anderem wird künftig auch ein akademisches Netzwerk der Europäischen Weltraumagentur ESA in ganz Europa aufgebaut, für das auch Tirol als Standort in Frage kommt. „Die Weltraumforschung hat großes Zukunftspotenzial und wir möchten mit dem Programm auch dazu beitragen, dass sich Tirol weiterhin als Standort in diesem Bereich etablieren und weiterentwickeln kann“, sagt Leja.
Foto: Land Tirol/Pölzl