Die seit 31. März geltende Ausreisetestpflicht für ganz Tirol wird mit 5. Mai, 24 Uhr auslaufen und nicht verlängert werden. Diese Entscheidung hat der Corona-Einsatzstab in enger Abstimmung mit den Bezirkshauptmannschaften als zuständige Gesundheitsbehörden getroffen.
„Wir beobachten die epidemiologische Lage und das Infektionsgeschehen aufmerksam und treffen täglich Einschätzungen – auch hinsichtlich der in Tirol vorkommenden Mutationen. Die Covid-Lage für Gesamttirol ist derzeit stabil, die Infektionszahlen sind tendenziell weiter rückläufig – insbesondere die Entwicklung bei der mutierten britischen Variante B1.1.7./E484K, deren Vorkommen ein maßgeblicher Grund für die letzte vorsorgliche Verlängerung der Ausreisetestpflicht war, ist erfreulich: Vor knapp zwei Wochen waren 954 aktiv positive Fälle der mutierten britischen Virusmutation zu verzeichnen, derzeit sind es nach aktuellen Auswertungen 238 aktiv positive Fälle – das ist ein Minus von 716 Fällen innerhalb der letzten 13 Tage“, erklärt der Leiter des Corona-Einsatzstabes Elmar Rizzoli. Auch der Anteil der (Verdachts-)Fälle der mutierten britischen Variante B.1.1.7/E484K an den insgesamt bislang verzeichneten positiven Fällen in Tirol ist zuletzt deutlich gesunken. Zudem führt das Land Tirol regelmäßig Qualitätskontrollen bei den Sequenzierungsergebnissen durch. Dabei wurde festgestellt, dass die Anzahl der Fälle der mutierten britischen Variante B.1.1.7/E484K geringer ist als ursprünglich angenommen. Die Daten wurden seitens des Landes aktualisiert und werden dementsprechend berücksichtigt.
Lage in Tirols Spitälern stabil
Auch die Lage bei den Hospitalisierungen in Tirol ist nach wie vor stabil. Von den aktuell 26 intensivmedizinisch betreuten Covid-Patienten in Tirol sind eine der mutierten britischen Virusvariante B.1.1.7/E484K sowie 18 der herkömmlichen britischen Virusmutation B.1.1.7 zuzuordnen. „Es ist angesichts der Entwicklungen vertretbar, die Testpflicht für Tirol auslaufen zu lassen, zumal wir beim Auftreten von Clustern oder einem dynamischen Infektionsgeschehen ohnehin regionale Maßnahmen in den Bezirken und Gemeinden setzen“, so Rizzoli.
Tirol setzt weiter auf regionale Maßnahmen
Tirol setzt weiterhin auf zielgerichtete, regionale Maßnahmen wie flächendeckende Tests oder Testpflichten für das Verlassen von Gemeinden, in denen ein besonders dynamisches Infektionsgeschehen verzeichnet wird. „Die Ausreisetestpflicht für Gemeinden hat sich als ein sehr erfolgreiches und effektives Modell erwiesen, um die Infektionszahlen zu drücken und Infektionsketten zu unterbrechen, weil dadurch auch jener Teil der Bevölkerung zum Coronatest animiert werden kann, der sich ansonsten nicht regelmäßig vorsorglich in Eigenverantwortung testen lässt. Ein Best-Practice-Beispiel für den Effekt der Maßnahme ist unter anderem die Gemeinde Roppen, in der durch die Ausreisetestpflicht eine Testquote innerhalb der Bevölkerung von 83,5 Prozent erreicht werden konnte. Die 7-Tages-Inzidenz konnte dort in 16 Tagen von 1.155 auf 0 gesenkt werden“, schildert Rizzoli.
Aufruf: Weiter vorsorglich Testen gehen
Weiterhin gilt der Aufruf an die Bevölkerung, das tirolweit bestehende Testangebot regelmäßig zu nutzen und sich an die geltenden Sicherheits- und Hygienevorgaben zu halten. Einen Überblick über die verschiedenen Testangebote in Tirol gibt es unter www.tiroltestet.at.