Pfandsystem gefordert

Bei der kürzlich stattgefundenen Flurreinigung der Gemeinde Obsteig sorgte der unzählige, achtlos weggeworfene Plastikmüll wieder für großen Unmut bei den Sammlern. Daniel Schmid, Umweltschutzreferent der SPÖ im Bezirk Imst, war bei der jährlichen Aktion dabei: „Es ist unglaublich wie viele Plastikflaschen jedes Jahr auf’s Neue weggeworfen werden. Auch Getränkedosen findet man in Hülle und Fülle, Pfandflaschen jedoch kaum.“

Seitens der SPÖ fordert man schon seit längerer Zeit ein Einweg-Pfandsystem für Plastik, Metall und Glas. „So kann gewährleistet werden, dass zumindest keine Getränkeverpackungen in der Natur landen und Ressourcen geschont werden. Österreich darf hier nicht länger auf eine europäische Lösung warten. Daher freut es mich, dass der SPÖ-Parlamentsklub diese Woche einen entsprechenden Antrag ein weiteres Mal im Parlament zur Debatte bringt “, so Schmid. 

Etwa 450 Jahre dauere es, bis sich eine Plastikflasche in der Natur zersetzt. Die übrigbleibenden Plastikteile und Mikroplastikpartikel würden Schätzungen zu Folge einer Verrottungszeit von bis zu 5000 Jahren unterliegen. „Auch in vielen Kosmetikprodukten findet man Mikroplastik. Diese Kunststoffpartikel haben teilweise eine Größe im Nanobereich und stehen im Verdacht in Zellen einzudringen und können mitunter Entzündungen im Körper auslösen“, erklärt Umweltexperte Schmid weiter. Bei Untersuchungen toter Feldhasen, welche durch eine Darmentzündung verendeten, wurden bei der Analyse von Kot- und Darmproben sowie der Lymphknoten neben Mikroplastik noch sechs weit verbreitete Kunststoffarten nachgewiesen.

„Das achtlose Wegwerfen von Müll in der Natur verschandelt nicht nur das Landschaftsbild, es verursacht auch Tierleid und schadet dem gesamten Ökosystem. Ich hoffe, dass die Blockade-Politik der ÖVP bei diesem Thema endlich ein Ende findet“, so Daniel Schmid abschließend.

Foto: SPÖ Imst