Gegründet am 25.4.1949 in Innsbruck, in die Tat umgesetzt mit dem Bau des ersten SOS-Kinderdorfes in Imst, das ab dem Frühjahr 1951 für 40 Kinder neues Zuhause war. Aus dem Anlass gab es am 15.4. im Dorf eine erste kleine inoffizielle Einweihungsfeier.
Gründung in Innsbruck und Bau des ersten SOS-Kinderdorfes in Imst 1949
Hermann Gmeiner, Bauernsohn aus Vorarlberg, gründet gemeinsam mit einem Team engagierter Frauen und Männer in Innsbruck den Verein „Societas Socialis“. Noch im selben Jahr beginnen die Bauarbeiten für das erste SOS-Kinderdorf in Imst. Die Firstfeier für das erste Familienhaus (Haus „Frieden“) findet am 2.12.1949 statt. Im Frühjahr 1951 sind die ersten fünf Häuser fertiggestellt und die ersten fünf SOS-Kinderdorf-Mütter mit insgesamt 40 Kindern, großteils Kriegswaisen, in ihr neues Zuhause eingezogen. Es war eine für damals völlig neue, fast revolutionäre Idee: Waisenkinder oder von der Gesellschaft unerwünschte Kinder statt im Waisenhaus oder anonymen Heim im Schutz und in der Geborgenheit einer Familie zu betreuen.
Wachstum in Europa
1959 gibt es bereits 20 SOS-Kinderdörfer in Österreich, Deutschland, Frankreich und Italien. Damals unterstützen 15.000 Spender und Spenderinnen SOS-Kinderdorf – heute sind es mehr als vier Millionen.
Kinderdörfer weltweit
Mit dem Bau des SOS-Kinderdorfes in Daegu in Südkorea beginnt 1963 das Engagement außerhalb von Europa. Den Auftakt in Lateinamerika macht Ecuador 1964. In Côte d’Ivoire entsteht 1971 das erste SOS-Kinderdorf auf afrikanischem Boden. Mit dem Fall des Eisernen Vorhangs werden auch in Osteuropa SOS-Kinderdörfer eröffnet. Derzeit gibt es weltweit 572 Kinderdörfer.
Internationale Stimme für Kinder
1995 erhält SOS-Kinderdorf Beraterstatus bei den Vereinten Nationen. Das Lobbying für Kinderrechte wird intensiviert. Heute vertritt SOS-Kinderdorf in vielen Netzwerken die Interessen von Kindern.
Weltweite Hilfe & Einsatz für Kinderrechte
Ein großes Nothilfe-/Wiederaufbauprogramm wird nach dem Tsunami im Dezember 2004 gestartet. Der Krieg in Syrien und Dürre-/Hungerkatastrophen in Ostafrika lösen große Fluchtbewegungen aus. SOS-Kinderdorf hilft vor Ort, aber auch entlang der europäischen Flüchtlingsroute. Gleichzeitig intensiviert SOS-Kinderdorf seinen Einsatz für gleiche Rechte und Chancen für ALLE Kinder.
Studie: Hinschauen auf Probleme und Versäumnisse
2014 setzt SOS-Kinderdorf in Österreich mit der vom unabhängigen Historiker Horst Schreiber verfassten Studie über Unrechts- und Gewalterfahrungen junger Menschen in den SOS-Kinderdörfern einen wichtigen Schritt für die Aufarbeitung der Schattenseiten der Organisation.
Fokus auf Familienstärkung
Im siebten Jahrzehnt seines Bestehens sind die Angebote und Programme viel breiter und vielfältiger geworden. SOS-Kinderdorf baut auf vielfältige Betreuungsformen und möglichst „passgenaue“ Hilfe und Begleitung für jedes Kind und jeden Jugendlichen sowie in einem immer wichtiger werdenden Bereich auf familienstärkende und mobile Unterstützungsprogramme für Junge Menschen in Not und Familien unter Druck. Weltweit erreicht SOS-Kinderdorf mit allen Programmen mehr als 1,2 Mio Kinder, Jugendliche und Familien, erhebt die Stimme für Kinder(rechte) und gibt ihnen eine Stimme.
Fotos: SOS Kinderdorf