Mit 569 Soldaten unterstützt das Österreichische Bundesheer derzeit die Eindämmung des Corona-Virus mit seinen Mutationen in Tirol. Österreichweit beschäftigen sich mehr als 3.000 Angehörige der Streitkräfte mit dieser Aufgabe. Die Einsätze reichen von Ein- und Ausreisekontrollen an den Staats- und Bezirksgrenzen, über die Durchführung und Unterstützung von Massentests, Unterstützung bei Logistikaufgaben bis hin zur Kontakt-Nachverfolgung.
Die Einführung der Testpflicht für die Ausreise aus Tirol bedeutete für Polizei und Bundesheer einen enormen Kräftebedarf. Aus ganz Österreich wurden Beamte und Soldaten nach Tirol verlegt, um die Bestimmungen des Bundes, des Landes und der Gesundheitsbehörden umzusetzen. In Schwaz unterstützen Soldaten die Polizei bei den Kontrollen. „Die meisten Kontrollierten haben Verständnis und verhalten sich freundlich“, berichtet Rekrut Christoph S. aus Villach. Er kam mit 160 Kameraden der Pionierkampfunterstützungskompanie aus Kärnten, um bei der Eindämmung des Virus in Tirol zu helfen.
„Über 3.000 Soldaten sind österreichweit im Coronaeinsatz. Fast ein Fünftel davon allein in Tirol“, berichtet der Militärkommandant von Tirol, Brigadier Ingo Gstrein. Durch ein freundliches Auftreten versuchen die Soldaten, die Bevölkerung zum Mittragen der Maßnahmen zu bewegen. „Für uns Soldaten ist es selbstverständlich, im Einsatz Waffen zu Tragen. Das Österreichische Bundesheer hat die Aufgabe, Menschen zu schützen. Das beginnt damit, dass wir uns selbst schützen können“, berichtet Gstrein.
Das Bundesheer war in den letzten Monaten stark gefordert. „Wir waren bei der Lehrertestung in Villach eingesetzt. Darauf folgten drei Einsätze in Folge von Starkschneefällen und seit Februar sind wir in Tirol“, berichtet Rekrut Christoph S. Wenn er in Schwaz eine Kontrolle durchführt, hat er sein Sturmgewehr auf dem Rücken. „Mich stört die Waffe nicht. Wir führen die Kontrolle freundlich durch und versuchen schnell aber genau zu arbeiten“, beschreibt Christoph S. seine Tätigkeit. „Wir wollen dazu beitragen, dass sich die Lage normalisiert. Angst muss niemand vor uns haben“, streicht der 19-jährige Grundwehrdiener heraus.
„Wir setzen um, was Bund, Länder und Gesundheitsbehörden vorgeben. Die Bevölkerung trägt die Maßnahmen mit, das ist sehr wichtig. Nur gemeinsam können wir die Voraussetzungen für eine rasche Rückkehr in ein normales Leben schaffen“, stellt Brigadier Gstrein fest.
Foto: Vizeleutnant Martin Hörl