Viele Tier- und Pflanzenarten sind im Inntal, in den Wiesen, in Parks und Gärten selten geworden. „Umso wichtiger ist, dass jede und jeder von uns aktiv wird. Das Land Tirol unterstützt dabei Initiativen und auch Gemeinden, die den öffentlichen Grünraum aber auch die privaten Gärten wieder zu einem attraktiven Lebensraum für Pflanzen und Insekten umgestalten.
Stams zur „Natur im Garten Gemeinde“ ausgezeichnet
„Mit dem Projekt ‚Das Inntal summt‘ wollen wir mitten im Dorf Platz für Schmetterlinge, Hummeln und viele andere Tiere schaffen. Auch in diesem Jahr wird eine zusätzliche Fläche als Blumenwiese umgestaltet“, so Bürgermeister Franz Gallop. Aber auch bei der Pflege des öffentlichen Grüns setzt Stams auf ökologische und umweltbewusste Alternativen. So wird auf Pestizide, allen voran Glyphosat, im öffentlichen Bereich verzichtet. Beikräuter werden gejätet oder mit Stahlbürste und Flämmgerät zu Leibe gerückt. Der Obst- und Gartenbauverein organisiert eine jährliche Bestellung torffreier Blumenerde für alle Interessierten. Der Verzicht auf Torf und Kunstdünger ist ein wertvoller Beitrag zum Klimaschutz, denn alleine ein 40 l Sack Torferde setzt 10 kg CO2 frei. „Besonders positiv ist, dass die Stamserinnen und Stamser auch in ihren Gärten für die Natur umgestalten. Besonders die Blumenwiesen, die 2019 angelegt wurden, gefallen, und nun möchten alle auch eine in ihrem Garten haben,“ so Bürgermeister Gallop weiter und verweist in diesem Zusammenhang auf „unser größtes Naturjuwel, den Stamser Eichenwald, dessen Erhalt und Pflege allen im Ort sehr am Herzen liegt.“
Aus diesen Gründen wurde die Gemeinde Stams als 5. Tiroler Gemeinde, von LHStvin Felipe und der Geschäftsführerin des Tiroler Bildungsforums, Margarete Ringler als „Natur im Garten Gemeinde“ ausgezeichnet. „Das Engagement bei der sorgsamen Bepflanzung, die aktive Einbindung der Bevölkerung und der gesamthafte Blick auf die Vielfalt der Natur waren dabei ausschlaggebend“, meint LHStvin Felipe und ergänzt, „mittlerweile sind über 30 Gemeinden auf dem Weg zur Zertifizierung und setzen sich für eine bunte und flatternde Zukunft auf ihren Gemeindewiesen ein.“
Bunte Wiesen in denen es kreucht und fleucht
Neben Blumenwiesen kann auch durch insektenfreundliche Sommerbepflanzungen, Staudenbeete aus heimischen Pflanzen, Sträucher und Bäume Raum für die Natur geschaffen werden. Je mehr solcher naturnahen Flächen in einer Gemeinde entstehen, desto besser. „So entstehen Trittsteinbiotope, die von Tieren genutzt werden, um durch unsere Gemeinden zu wandern. Im besten Fall kann man so Lebensräume und Biotope verbinden, die durch den Siedlungsbau getrennt wurden“, so Matthias Karadar, Projektleiter von Natur im Garten im Tiroler Bildungsforum. Das Tiroler Bildungsforum ist bei „Das Inntal summt“ von Anfang an dabei und unterstützt dabei mit Fortbildungen und Workshops für GemeindemitarbeiterInnen und HobbygärtnerInnen.
So wurde 2018 das EU-geförderte Projekt „Das Inntal summt“ vom Regionalmanagement Bezirk Imst und der Klima- und Energiemodellregion Imst ins Leben gerufen. Neben Stams arbeiten dabei sechs weitere Gemeinden, darunter Roppen, Haiming, Silz, Mötz, Mieming, Obsteig zusammen. Dabei wurden in den vergangenen Jahren fast 60 Flächen in den teilnehmenden Gemeinden naturnah umgestaltet.
Bild: Projektleiter Matthias Karadar, Geschäftsführerin des Tiroler Bildungsforum Margarete Ringler überreichen zusammen mit LHStvin Ingrid Felipe dem Bürgermeister von Stams, Franz Gallop die „Natur im Garten“-Plakette.
Foto: Land Tirol/Rosner