Auch von politischer Seite wird Tirol nicht allzu selten als Schlaraffenland dargestellt. Geht es um die Einkommen, trifft das allerdings bei weitem nicht zu. Das zeigt nun eine aktuelle Analyse der Arbeiterkammer.
Tirol liegt mit einem mittleren Einkommen von 27.312 Euro brutto im Jahr an vorletzter Stelle. Das sind um nicht weniger als 1.400 Euro brutto weniger als der bundesweite Schnitt. Gleichzeitig ist bekannt, dass es in Tirol mit die höchsten Lebenshaltungskosten gibt.
Zurückzuführen ist das schlechte Abschneiden vor allem auf das niedrige Einkommen der Tirolerinnen. Sie liegen mit 20.484 brutto jährlich österreichweit abgeschlagen auf dem letzten Platz und nicht weniger als neun Prozent unter dem österreichischen Schnitt.
Was erschwerend hinzu kommt ist der hohe Anteil von Teilzeitbeschäftigten in Tirol. Nur 47 Prozent der Beschäftigten arbeiten ganzjährig auf einer Vollzeitstelle. Bei Männern gingen 62 Prozent einer Vollzeitbeschäftigung nach, bei Frauen nur knapp 31 Prozent. Weiters heißt es von der Arbeiterkammer, dass der hohe Anteil an Beschäftigung im Bereich Beherbergung und Gastronomie, der von der Corona-Krises extrem betroffen ist, die Einkommenssituation in Tirol nochmals verschärfe.
Den niedrigsten Einkommensschnitt tirolweit gibt es im Bezirk Landeck mit 23.543 Euro brutto – das sind 18 Prozent weniger als der österreichweite Einkommensschnitt.