Bei Antigentests – sogenannten Schnelltests – wird kein Labor zur Auswertung benötigt und ein erstes Ergebnis steht innerhalb von circa 20 Minuten zur Verfügung. Damit vor allem im Bereich der niedergelassenen Ärzteschaft, den Wohn- und Pflegeheimen und der mobilen Pflegedienste auf möglichst schneller und breiter Basis ein erstes Coronavirus-Testergebnis vorliegt, wird das Land Tirol in einem ersten Schritt 600.000 Antigentests für die nächsten vier Monate beschaffen. Auf aktuellen Bedarfsrechnungen basierend beschloss die Tiroler Landesregierunginsgesamt vier Millionen Euro für diese erste Beschaffungsphase bereitzustellen. Im Rahmen des bundesweiten Pilotprojektes sollen Antigentests auch an Tiroler Schulen zum Einsatz kommen.
Die Beschaffung der Antigentests erfolgt durch die Bundesbeschaffung GmbH (BBG). Neben dem Land Tirol – konkret die Landessanitätsdirektion und die Gesundheitsämter – organisiert die Tirol Kliniken GmbH den Beschaffungsprozess für Tirols Krankenanstalten. Die GemNova Dienstleistungs GmbH tut dies eigenverantwortlich für die Wohn- und Pflegeheime, die mobilen Pflegedienste sowie die niedergelassenen Ärzte. Die Kosten werden jeweils vonseiten des Landes refundiert.
Antigentests eignen sich als effiziente erste und sehr rasche Überprüfung, ob eine Coronavirus-Infektion vorliegen kann. Positive Antigentests werden jedenfalls mit einem PCR-Test zusätzlich validiert Eingesetzt werden die Antigentests entsprechend der Vorgaben des Bundes vor allem für symptomatische Personen im niedergelassenen Ärztebereich, in Spitalambulanzen sowie in Schulen und Wohn- und Pflegeheimen. Bei asymptomatischen Personen sollen Antigentests beispielsweise bei Testungen von engen Kontaktpersonen und im Rahmen von Screeningprogrammen für Personal im Gesundheits- und Pflegebereich verwendet werden.
Antigentests an Tiroler Schulen
Wenn ganze Klassen in Quarantäne müssen, haben Corona-Verdachtsfälle vor allem im Bildungsbereich massive Auswirkungen. Damit in solchen Fällen der Abwicklungsprozess zukünftig beschleunigt wird, sollen auch Antigentests an Tiroler Schulen durchgeführt werden. Damit soll verhindert werden, dass ganze Klassen unmittelbar geschlossen werden müssen. Konkret sollen Schüler, die Symptome aufweisen, von einem mobilen Screening-Team vor Ort getestet werden. Ist der Antigentest negativ, kann die/der betroffene Schüler – sofern es der Gesundheitszustand zulässt – regulär am Unterricht teilnehmen. Von der Bildungsdirektion wird eine eigene Hotline eingerichtet, an die sich die Schulleitung wenden kann. In einer ersten Phase werden im Zentralraum Innsbruck bis zu zwei mobile Teams eingesetzt – im Endausbau sollen dann pro Bezirk mindestens zwei mobile Teams für solche Testungen zum Einsatz kommen.