Start für Renaturierungen am Tramser Weiher

Prädikat „schützenswert“ – das gilt für den Tramser Weiher im Gemeindegebiet von Landeck jedenfalls. Über 30 Libellenarten und zahlreiche seltene Amphibien wie Grasfrosch und Erdkröte oder auch Krebse und Fische sowie Pflanzenarten sind in dem insgesamt 6.000 Quadratmeter großen Teich beheimatet. Damit Flora und Fauna hier auch weiterhin gute Bedingungen vorfinden, startet nun ein weiteres Renaturierungsprojekt. Rund 170.000 Euro werden investiert, das Land Tirol übernimmt im Rahmen der Naturschutzförderung knapp 110.000 Euro davon. „In Trams ist insbesondere die Wasserzufuhr immer wieder ein Thema. Stimmt hier etwas nicht, hat das weitreichende Folgen für die Tier- und Pflanzenwelt. Algen, ein gekippter Gewässerhaushalt und eine nicht naturnahe Fauna führen dann zum Verschwinden der Artenvielfalt. Deshalb ist die langfristige Absicherung der Wasserzufuhr über das Hengstbachl und das Vilatschbachl eine der wesentlichen Maßnahmen, die jetzt angegangen werden“, sagt Naturschutzlandesrat René Zumtobel im Rahmen eines kürzlich erfolgten Spatenstichs. 

Neuer Waal und Amphibienzone 

Um die Wasserzufuhr und damit das gesamte Ökosystem langfristig zu sichern werden im Zuge der Baumaßnahmen über den Winter in der Niedrigwasserperiode umfangreiche Maßnahmen gesetzt. Einerseits wird die Wasserentnahme am Hengstbach erneuert und der Waal zum Weiher instandgesetzt. Ein neues, abgeschlossenesFassungsbauwerk am Vilatschbach sorgt künftig dafür, dass der Zufluss nicht mehr verlegt werden kann. Im Vorfeld der nun beginnenden Arbeiten wurden bereits dominante nicht heimische Fischarten (die andere Arten bedrohen) abgefischt. Östlich des Weihers befindet sich zudem ein derzeit wenig artenreicher Schilfbereich. Dieser wird in den kommenden Monaten zu einer Amphibienzone umgestaltet. Standortgerechte Bepflanzung und eine Abtrennung vom für Fische erreichbaren Bereich sollen künftig sicherstellen, dass sich sowohl Libellen- als auch Amphibienbestände gut entwickeln und rundum wohlfühlen können. 

„Die Stadtgemeinde Landeck setzt sich wieder aktiv für den Erhalt des Tramser Weihers ein und plant eine umfassende Revitalisierung des Gebiets. Ziel dieser Maßnahmen ist es, die Artenvielfalt dieses bedeutenden ökologischen Lebensraumes zu schützen und zu fördern. Der Tramser Weiher ist nicht nur ein wichtiges Biotop für zahlreiche Tier- und Pflanzenarten, sondern auch ein beliebtes Naherholungsgebiet für die Bevölkerung. Erholungssuchende finden hier einen Ort der Ruhe und Natur, der zur Lebensqualität in der Region beiträgt. Durch die geplanten Maßnahmen möchte die Stadtgemeinde sicherstellen, dass der Weiher sowohl ökologisch wertvoll bleibt als auch weiterhin als Erholungsraum genutzt werden kann“, so der Landecker Bürgermeister Herbert Mayer anlässlich des Spatenstichs.

Auch in der Vergangenheit wurden rund um den Tramser Weiher bereits vielfältige Maßnahmen umgesetzt, um die Naturlandschaft als Schatzkammer der Artenvielfalt und beliebtes Naherholungsgebiet zu erhalten. Das gesamte Gebiet, oft auch als „Wasser Welt Trams“ bezeichnet, besteht aus vier eigenständigen Weihern, Tümpeln und mehreren Bächen. Vor einigen Jahren wurden zahlreiche kleinere Gewässer, sogenannte Piezen, durch Baumaßnahmen von Schlamm befreit und ökologisch aufgewertet. Freiwillige aus der Umgebung sind zudem jedes Jahr aktiv, um die Weiher intakt zu halten und führen diverse Arbeiten durch.

„Am Tramser Weiher zeigt sich, was durch eine engagierte Standortgemeinde, die enge Zusammenarbeit mit unserer Fachabteilung Umweltschutz und naturbegeisterte Bürgerinnen und Bürger sowie den entsprechenden Fördergeldern möglich ist. Ein tolles Beispiel, wie solche Naturschätze trotz Herausforderungen bewahrt werden können. Der revitalisierte Tramser Weiher wird künftig wieder vielen heimischen Tier- und Planzenarten einen Lebensraum sowie der Bevölkerung einen Erholungsraum inmitten der Natur bieten, so LR Zumtobel abschließend. 

Bild: Land Tirol/Knabl