Jeder der fünf Tiroler Naturparke verfügt über besonderes Know-how, sei es Schutzgebietsbetreuung, Projektmanagement, Öffentlichkeitsarbeit oder die Zusammenarbeit mit internationalen WissenschaftlerInnen. Unter dem Motto „Gemeinsam etwas weiterbringen“ treffen sich die GeschäftsführerInnen des Naturpark Karwendel, Kaunergrat, Ötztal, Tiroler Lech und Zillertaler Alpen seit Anfang des Jahres regelmäßig, um sich zu unterschiedlichen Themen fortzubilden und voneinander zu lernen. Ziel ist es, durch die Nutzung von Synergien und den Erfahrungsaustausch insbesondere im organisatorischen Bereich gut mit aktuellen und künftigen Herausforderungen umzugehen.
Wissensaustausch bringt Naturschutz in Tirol voran
„Die Zusammenarbeit zwischen den Naturparken ist bereits sehr gut. Heuer wird nun verstärkt auf den direkten Erfahrungsaustausch gesetzt. Bei den Workshops unter professioneller Begleitung werden Best Practices aufgezeigt, vorhandenes Wissen geteilt und damit sichergestellt, dass unsere Schutzgebiete einerseits ähnliche Herangehensweisen haben und auch für künftige Aufgaben gut gerüstet sind“, freut sich Naturschutzlandesrat René Zumtobel über die enge Zusammenarbeit der fünf Naturparke. Erst kürzlich besuchte der Landesrat ein solches Treffen und überzeugte sich persönlich von der intensiven Fortbildungsreihe. Zu Beginn des Prozesses wurden in individuellen Vorgesprächen die aktuellen Herausforderungen der fünf Naturparke erhoben und evaluiert, wo es Handlungsbedarf gibt. Auf Basis der Vorgespräche wurden anschließend fünf Themenfelder erarbeitet und die Workshopreihe geplant. Zwischen Mai und November bearbeiteten bzw. bearbeiten die TeilnehmerInnen jeweils einen Tag lang ein Themenfeld. Mit dem letzten Workshop ist der Prozess jedoch nicht beendet: In regelmäßigen Feedbackgesprächen und Nachbearbeitungen werden die Naturparke weiter betreut und Anwendungsvorschläge für die tägliche Arbeit erstellt. Finanziert wird die externe Begleitung des Prozesses mit Unterstützung von Land Tirol und Europäischer Union.
„Man muss Wissen teilen und voneinander lernen, um gemeinsam etwas weiterzubringen. Alle fünf Tiroler Naturparke leisten hervorragende Arbeit im Artenschutz und bei der Verknüpfung von Schutzgebiet und Erholungsraum – schließlich sind die Naturparke auch wichtig für die zehntausenden Besucherinnen und Besucher, die jedes Jahr in ihren Gebieten unterwegs sind. Es freut mich, dass es hier so viel Engagement von den Geschäftsführerinnen und Geschäftsführern gibt, voneinander und miteinander zu lernen“, so LR Zumtobel.
Über die Tiroler Naturparke
Die fünf Naturparke Tirols werden von Naturparkvereinen betreut, welche hauptsächlich über Landesförderungen, EU-Mittel und Mitgliedsbeiträge finanziert werden. In den Vereinen sind neben dem Land Tirol und den Gemeinden auch Tourismusverbände, Alpenvereine, die Österreichischen Bundesforste und zum Teil weitere Mitglieder vertreten, sodass ein breites Spektrum an unterschiedlichen Interessen abgedeckt ist. In Tirol gibt es über 90 Schutzgebiete. Damit stehen insgesamt rund 27 Prozent der Landesfläche unter Schutz. Ein Großteil dieser geschützten Fläche befindet sich in den fünf Tiroler Naturparken, die zusammen eine Fläche von 193.852 Hektar ausmachen, sowie im Tiroler Teil des Nationalpark Hohe Tauern.
Bild: Hans-Joachim Kaiser