Am Samstag, 5. Oktober findet der jährliche Zivilschutztag in ganz Österreich statt. An diesem Tag werden nicht nur bundesweit die Zivilschutzsirenen getestet: Die Bevölkerung soll auch für die Bedeutung der Sirenensignale informiert und Bewusstsein für den Zivilschutz sensibilisiert werden. Heuer wird am Zivilschutztag zudem erstmals das neue Bevölkerungswarnsystem AT-Alert österreichweit getestet.
„Der Zivilschutztag ist eine jährliche Erinnerung daran, wie wichtig es ist, sich auf den Ernstfall vorzubereiten. Jede und jeder ist angehalten, für sich zu prüfen, ob man für den Ernstfall entsprechend informiert und vorbereitet ist“, appelliert Sicherheitslandesrätin Astrid Mair und ergänzt: „Teil der Vorbereitung ist es, sich in Erinnerung zu rufen, welche Bedeutung die Zivilschutzsignale haben, aber auch nachzuprüfen, ob die eigene Bevorratung für Zuhause ausreichend ist.“
Ablauf am Zivilschutztag
Am Samstag werden in der Zeit von 12 bis 12.45 Uhr vier verschiedene Signale zu hören sein: „Sirenenprobe“, „Warnung“, „Alarm“ und „Entwarnung“. Zudem wird in Tirol von der TIWAG bei ihren Speicherkraftwerken in Sellrain-Silz und im Kaunertal der jährliche Flutwellen-Probealarm durchgeführt.
Gleichzeitig zur Sirenenprobe um 12 Uhr wird AT-Alert durch das Bundesministerium für Inneres für ganz Österreich ausgelöst. Um 12.45 Uhr – gleichzeitig mit der Sirenenentwarnung – erfolgt auch nochmal eine AT-Alert-Testauslösung für ganz Tirol durch die Landeswarnzentrale. Beide Testauslösungen werden auf höchster Warnstufe durchgeführt – entsprechend werden die Testnachrichten also von allen mit einer Funkzelle verbundenen Mobiltelefonen in Tirol empfangen. Der Empfang der AT-Alert-Testnachrichten wird jeweils für 30 Minuten gegebene sein. Insbesondere an den Bundeslandgrenzen ist es möglich, dass Testnachrichten mehrfach, auch von anderen Bundesländern, empfangen werden können. (Details zur Auslösung finden sich in der Medienunterlage im Anhang)
Zivilschutz-Probealarm und Flutwellen-Probealarm
Österreich verfügt über ein gut ausgebautes Warn- und Alarmsystem, das vom Bundesministerium für Inneres gemeinsam mit den Ämtern der Landesregierungen betrieben wird. Österreichweit beläuft sich die Anzahl der Zivilschutzsirenen auf rund 8.300. Österreich ist somit, als eines von wenigen Ländern, in der Lage, eine flächendeckende Sirenenwarnung abzugeben. In Tirol stehen aktuell 1.025 Sirenen für die Alarmierung zur Verfügung. Sie verteilen sich folgendermaßen auf die Bezirke:
- Kufstein: 123
- Kitzbühel: 78
- Schwaz: 131
- Innsbruck-Land: 215
- Imst: 109
- Reutte: 99
- Landeck: 111
- Lienz: 119
- Innsbruck-Stadt: 40
Die Wartung dieser Sirenenstandorte erfolgt durch die jeweiligen Standortgemeinden sowie den Landes-Feuerwehrverband Tirol. Der Betrieb des Warn- und Alarmierungssystems erfolgt durch das Land Tirol.
156 Alarmierungssender ermöglichen eine landesweite Alarmierung von über 1.025 Sirenen und rund 16.000 Pagern (Personenrufempfängern) von Behörden und Organisationen mit Sicherheitsaufgaben Rund die Hälfte der Tiroler Sirenen sind außerdem an eine Notstromversorgung angeschlossen. Das Alarmierungssystem ist hoch verfügbar und ist für mehr als 48 Stunden notstromversorgt.
Im Rahmen des Zivilschutz-Probealarms führt auch die TIWAG den jährlichen Flutwellen-Probealarm bei ihren Speicherkraftwerken in Sellrain-Silz und im Kaunertal durch. Die sogenannten Tieftonsirenen (Typhone) werden in den Gemeinden Silz, Ötz, Sautens, Haiming, Kaunertal, Kauns, Ried, Prutz, Faggen, Fließ, Grins, Landeck und Zams zu hören sein.
Frühzeitige Warnung und Information
In der Landeswarnzentrale des Landes Tirol werden rund um die Uhr Informationen gesammelt. Durch technologische Möglichkeiten wie Sirenen, die Land Tirol-App oder die Social-Media-Kanäle des Landes sowie in Zusammenarbeit mit zahlreichen Einsatzorganisationen wird die Bevölkerung im Ernstfall umgehend über drohende Gefahrenlagen informiert. „Mit AT-Alert haben zusätzlich zu den altbekannten Warnkanälen eine weitere Möglichkeit, die Bevölkerung im Ernstfall zielgerichtet und vor allem schnell zu informieren. Die Tests des neuen Systems in Tirol waren bereits sehr erfolgreich. Am 5. Oktober finden abschließende Tests in ganz Österreich statt. Wenn auch hier erwartungsgemäß keine Probleme auftreten, steht dem Echtbetrieb von AT-Alert nichts mehr im Wege. Die Wirkung des Systems im Echtbetrieb konnte beim Hochwasser im Osten Österreichs bereits veranschaulicht werden“, so LRin Mair.
Bild: Max Fleischmann