Seit Anfang Mai galten in den Bezirken Kufstein, Imst, Reutte und im Großraum Innsbruck an ausgewählten, besonders stark als Ausweichrouten genutzten Straßen am niederrangigen Verkehrsnetz Fahrverbote. Das heißt: Mit Ausnahme des Ziel- und Quellverkehrs dürfen Fahrzeuge nicht von den Hauptreisestrecken abfahren. Damit soll an den Wochenenden die Verkehrs- und Versorgungssicherheit in den umliegenden Ortschaften bestmöglich sichergestellt werden Mit dem Ende der Sommerferien liegt nun eine Bilanz vor: Rund 183.500 Fahrzeuge wurden seit Anfang Mai auf die Hauptverkehrsrouten zurückgewiesen und damit kleine Gemeinde- und Landesstraßen vor einem Verkehrskollaps geschützt. „Die Zahlen des heurigen Sommers unterstreichen einmal mehr, dass es diese Fahrverbote in Tirol dringend braucht. In stark belasteten Gemeinden ist es notwendig, durchreisende Fahrzeuge auf die Hauptverkehrsrouten zu verbannen“, verweist LH Anton Mattle auf knapp 108.000 Zurückweisungen allein im Bezirk Reutte. Vergangenes Jahr waren es insgesamt noch knapp 139.000 zurückgewiesene Fahrzeuge.
„Auch diesen Sommer rollte Wochenende für Wochenende der Verkehr durch Tirol Richtung Süden oder zurück in den Norden – viele eben ohne Ziel in Tirol. Die Fahrverbote in Tirol sind zweifelsohne auch weiterhin notwendig, um die Bevölkerung entlang der Hauptverkehrsachsen zu schützen und die Versorgungssicherheit aufrechtzuerhalten. Wir brauchen dringend eine Gesetzesänderung, damit Navi-Betreiber künftig verpflichtet sind, solche temporären Fahrverbote in ihre Software einzuspielen“, unterstreicht Verkehrslandesrat René Zumtobel seine Forderung an die Bundesregierung und erklärt: „Aktuell stehen diese Daten bereits allen Software-Anbietern zur Verfügung. Sie sind jedoch nicht verpflichtet, diese auch in ihre Systeme einzuspielen. So schlagen viele Navigationssysteme bei Staus und Verzögerungen sehr rasch Alternativrouten vor, um die Menschen noch schneller ans Ziel zu bringen. Ob die vorgeschlagenen Straßen jedoch überhaupt für den Ausweichverkehr geeignet sind und welche Folgen das hat, wird vom System selbstredend nicht erkannt.“
Unaufschiebbare und dringende Sanierungsarbeiten an der L 38 Ellbögener Straße, dem Zirler Berg und auch auf der A 13 Brennerautobahn durch die ASFINAG waren in diesem Sommer eine zusätzliche Herausforderung im Verkehrsbereich. Die Fahrverbote und deren Kontrollen wurden stets beobachtet und auf aktuelle Entwicklungen angepasst. Der Großteil der Zurückweisungen entfiel auf die Haupreisezeit ab Juli – zwischen Anfang Mai und Ende Juni waren es insgesamt 38.500 zurückgewiesene Fahrzeuge. Die Fahrverbote im Großraum Innsbruck gelten noch bis inklusive 13. Oktober 2024 an Samstagen, Sonn- und Feiertagen sowie am Donnerstag, den 3. Oktober jeweils von 7 bis 19 Uhr. Im Bezirk Reutte gelten die Fahrverbote noch am Wochenende des 5. und 6. Oktober. Auch in der Wintersaison wird es wieder Fahrverbote auf dem niederrangigen Straßennetz geben.
Übersicht Bilanz Fahrverbote Sommer 2024 – zurückgewiesene Fahrzeuge:
- Bezirk Kufstein: Rund 53.000
- Großraum Innsbruck: Rund 17.500
- Bezirk Imst: Rund 5.000
- Bezirk Reutte: Rund 108.000
Gesamt: Rund 183.500
Bild: Max Fleischmann auf Unsplash