Nach einem Jahr Bauzeit wird das Haus der Natur- und Umweltbildung in St. Leonhard im Pitztal nun offiziell eröffnet. Mit der gelungenen Erweiterung des Tiroler Steinbockzentrums wird ein bedeutender Meilenstein für die Natur- und Umweltbildung in der Region gesetzt. Das Haus, das auf einer Fläche von 350 Quadratmetern vielfältige Nutzungsmöglichkeiten bietet, wird ab sofort als Zentrum für Ausstellungen, Schulungen und Seminare dienen. Insgesamt wurden 2,7 Millionen Euro investiert und die Kostenobergrenze von 2,9 Millionen Euro wurde damit deutlich unterschritten.
„Es freut mich sehr, dass wir heute ein weiteres Kapitel in der Erfolgsgeschichte des Steinbockzentrums schreiben können“, betont LH Anton Mattle bei der offiziellen Eröffnungsfeier vor Ort in St. Leonhard im Pitztal. „Dieses Gebäude wird nicht nur ein Ort des Wissens, sondern auch ein Ort der Begegnung und Vernetzung für das gesamte Pitztal und darüber hinaus sein. Es bringt damit einen großen Mehrwert für die gesamte Region mit.“
Das vom Innsbrucker Architekten Harald Kleinheinz gestaltete Gebäude fügt sich elegant in das bestehende Ensemble des Steinbockzentrums ein und steht künftig auch dem Tiroler Jägerverband, der Landesjagd Pitztal und dem Naturpark Kaunergrat zur Verfügung. Zudem wird es auch Ausgangspunkt für Exkursionen und Ort für touristische und kulturelle Veranstaltungen sein. „Für die Gemeinde St. Leonhard und das gesamte Pitztal ist das Steinbockzentrum am Schrofen ein bedeutender Treffpunkt und Impulsgeber. Diese Rolle wird durch die Erweiterung sichtbar gestärkt“, so der Bürgermeister von St. Leonhard Elmar Haid.
Kooperation als Erfolgsfaktor
Nachhaltig zu wirtschaften, ist in einem Gebirgstal wie dem Pitztal, das maßgeblich von der Resilienz seiner Natur- und Kulturlandschaft abhängig ist, unverzichtbar. Langfristig kann das nur im Zusammenspiel zwischen dem Schutz der Naturressourcen und einer „enkeltauglichen“ Nutzung erreicht werden. Basis dafür ist eine zeitgemäße und praxisnahe Aus- und Weiterbildung. „Im Naturpark Kaunergrat steht die Kooperation an oberster Stelle. Schützen und Nützen sind für uns zwei Seiten der gleichen Medaille. Mich freut es deshalb besonders, dass es gelungen ist, eine tragfähige Allianz zwischen der Landesjagd Pitztal, dem Tiroler Jägerverband, dem Naturpark Kaunergrat und der Naturparkgemeinde St. Leonhard zu schmieden,“ betont Ernst Partl, Geschäftsführer des Naturparks Kaunergrat. Auch Landesjägermeister-Stellvertreter Artur Birlmair schlägt in die gleiche Kerbe, in dem er die Notwendigkeit für interdisziplinäre Aus- und Weiterbildung hervorhebt: „Der Tiroler Jägerverband wird das Haus aktiv in seine Aus- und Weiterbildungsangebote einbinden und dabei eng mit den regionalen Partnern zusammenarbeiten. Für uns ist es dabei auch wichtig, die Kernwerte der Jagd und deren Bedeutung für die heutige und künftige Gesellschaft einer breiten Öffentlichkeit zugänglich zu machen.“
Kostenobergrenze nicht ausgeschöpft
Die finalen Baukosten haben sich auf rund 2,7 Millionen Euro belaufen. Die geplante Kostenobergrenze von 2,9 Millionen Euro wurde damit nicht ausgeschöpft. Rund 40 Prozent der Kosten wurden seitens des Landes übernommen, ein Drittel wurde über das Regionalwirtschaftliche Programm Pitztal aufgebracht. Der Tiroler Jägerverband beteiligte sich mit rund zehn Prozent. Aus Mitteln der Gemeinde St. Leonhard, die auch Bauherr ist, kamen 20 Prozent.
Factbox: „Haus der Natur- und Umweltbildung“
- Baubeginn: Anfang Juni 2023
- Gesamtfertigstellung: Ende Juni 2024
- Inbetriebnahme: Mitte Juli 2024
- Baumasse: 1.973 Kubikmeter
- Nutzfläche: 353 Quadratmeter
Bild: www.pitztal.com