Verbesserungen im öffentlichen Nahverkehr und eine gute Verbindung zwischen dem Außerfern und dem Innsbrucker Zentralraum sind ein wesentlicher Baustein des Fernpass-Pakets. Nachdem seit 1. Mai 2024 eine zusätzliche Abendverbindung der Schnellbusverbindung 160X ab Reutte nach Innsbruck an Sonn- und Feiertagen fährt, von der insbesondere InternatsschülerInnen profitieren, beschloss die Tiroler Landesregierung auf Antrag von Mobilitätslandesrat René Zumtobel nun die nächste Ausbaustufe: Ab dem Fahrplanwechsel im Dezember ergänzen von Montag bis Freitag täglich vier zusätzliche Schnellbuskurse das Öffi-Angebot. Zudem wird für die Modernisierung der Bushaltestellen in der Region eine Fördermöglichkeit geschaffen, um den Gemeinden stärker unter die Arme zu greifen. „Für mich bedeutet das Fernpass-Paket ganz klar, nicht nur die Verkehrssicherheit für den Individualverkehr entlang der B 179 Fernpassstraße sowie den umliegenden Regionen zu verbessern, sondern auch Alternativen zum Pkw zu schaffen. Auch wenn Änderungen im Bus- oder Bahnfahrplan immer eine gewisse Vorlaufzeit brauchen, ist es uns gelungen, hier nochmals rasch Verbesserungen zu erreichen“, freut sich LR Zumtobel. Dafür sind auch zusätzliche Finanzmittel von rund 250.000 Euro pro Jahr vorgesehen.
Vier zusätzliche Verbindungen verdichten Öffi-Netz weiter
Bereits 2023 konnten mit der Verdoppelung der Öffi-Kilometer in der Tiroler Zugspitz Arena und dem Start des On-Demand-Services RegioFlink deutliche Verbesserungen im Öffi-Angebot im Bezirk Reutte erreicht werden. Der RegioFlink-Kleinbus bietet als sogenannter Mikro-ÖV flexible Beförderungsmöglichkeiten für die Bevölkerung im gesamten Reuttener Talkessel. Auch die seit 2017 bestehende Schnellbuslinie 160X, die ohne Umstieg von Innsbruck nach Reutte in einer Stunde und 50 Minuten Stunden fährt, wird sehr gut angenommen: Im vergangenen Jahr wurden bereits 17.000 Fahrgäste befördert. Ab Dezember verkehrt die Direkt-Linie nun zusätzlich jeweils morgens und mittags von Reutte nach Innsbruck und am späten Vormittag und nachmittags von Innsbruck nach Reutte. Verbesserungen bedeuten die zusätzlichen Direktbusse auch für die Region Imst, nachdem in Nassereith passende Umsteigemöglichkeiten mit der Linie 340 nach Imst bestehen.
Gemeinden erhalten Unterstützung bei der Modernisierung von Haltestellen
Die Errichtung und Erhaltung von Bushaltestellen liegt grundsätzlich im Verantwortungsbereich der Gemeinden. „Die Gemeinden stehen vielfach vor großen finanziellen Herausforderungen. Die Aufrechterhaltung und Modernisierung der Öffi-Infrastruktur ist eine ressourcenintensive und wichtige Aufgabe, bei der Zu- und Abgang zur Haltestelle sowie die Aufenthaltsqualität an derselben nicht selten zugunsten anderer wichtiger Projekte zurückgestellt werden muss. Im Zuge des Fernpass-Pakets werden Förderkriterien für die Bushaltestellen entlang der Fernpassstrecke erarbeitet, um die Gemeinden hierbei zielgerichtet finanziell zu unterstützen. Bis zu 100.000 Euro pro Jahr sollen in den kommenden zwei Jahren zur Verfügung gestellt werden“, erklärt LR Zumtobel.
Eine gute Infrastruktur sei im öffentlichen Verkehr ein wesentliches Entscheidungskriterium – dazu zählen nicht nur die Busse und Züge, sondern auch die Haltestellen. „Die Haltestelle ist das Eintrittstor zum öffentlichen Verkehr. Je nach Haltestelle braucht es beispielsweise einen überdachten Wartebereich, Sitzmöglichkeiten und natürlich auch Gehsteige bzw. Schutzwege, um die Haltestelle sicher zu erreichen“, sagt LR Zumtobel, dass die Tiroler Landesregierung „die Gemeinden hierbei künftig zusätzlich unterstützen und damit die Zugänglichkeit zu öffentlichen Verkehrsmitteln weiter erleichtern will.“
Zukünftig auch bessere Zugverbindungen
Ebenfalls bereits fixiert sind Verbesserungen im Zugangebot zwischen dem Außerfern und Innsbruck. Ab Ende 2027 wird eine Direktverbindung mit Stundentakt zwischen München und Innsbruck, sowie ein Stundentakt zwischen Garmisch und Pfronten-Steinach mit abgestimmten Anschluss von Garmisch nach Reutte ermöglicht. „Leider ist es nicht möglich, im Handumdrehen eine neue Zugverbindung anzubieten. Ein Teil der Strecke, befindet sich in Bayern und fällt daher in die Zuständigkeit der Deutschen Bahn sowie der Bayerischen Eisenbahn Gesellschaft. Umso erfreulicher ist es, dass wir hier einen Erfolg erzielen konnten und ab Ende 2027 Verbesserungen möglich sind“, erklärt LR Zumtobel und betont gleichzeitig: „Für mich bleibt der Bau des Fernpassbahntunnel durch den Bund weiterhin ein Anliegen von höchster Priorität. Nur so können schnellere Zugverbindungen ins Außerfern ermöglicht und eine Verlagerung des Individualverkehrs von der Straße auf die Schiene realisiert werden. Dieses Zukunftsprojekt würde die Mobilitätswende wesentlich voranbringen und das gesamte Außerfern entlasten.“
Bild: Land Tirol/Steinlechner