Steiermark und Tirol kooperieren bei Telemedizin

LR Kornhäusl: „Für uns ist bei aller Technologie immer entscheidend, dass die Menschen mit ihren Bedürfnissen im Mittelpunkt stehen.“

Bild: Land Steiermark/Binder

Ergänzend zum bestehenden medizinischen Angebot bauen Tirol und die Steiermark gemeinsam telemedizinische Lösungen aus. Damit wird die Versorgung für die Bevölkerung verbessert und das Gesundheitspersonal entlastet. Das gaben heute, Donnerstag, die beiden Gesundheitslandesräte Cornelia Hagele und Karlheinz Kornhäusl in Graz bekannt. Für sie ist klar: „Egal, ob jemand in der Stadt, oder am Land lebt, die Versorgung darf keinen Unterschied machen.“ Die Vorteile digitaler Gesundheitsangebote liegen auf der Hand: PatientInnen können unabhängig von ihrem Wohnort Zugang zu medizinischen Leistungen erhalten, was besonders in entlegenen Regionen wichtig ist. Eine engmaschige Betreuung ist durch digitale Lösungen auch außerhalb einer Arztpraxis oder eines Krankenhauses möglich. Die Versorgungsqualität steigt, zugleich wird das Gesundheitspersonal entlastet.

Im Mittelpunkt stehen die Menschen

Die älter werdende Gesellschaft bringt für den Gesundheitsbereich mehrere Herausforderungen mit sich. Zum einen steigt der Bedarf an medizinischer Betreuung, zum anderen stehen immer weniger junge Menschen als Mitarbeiter zur Verfügung. Um diese Schere zu schließen, wurde der Leitsatz „digital vor ambulant vor stationär“ im Gesundheitssystem verankert. „Um die Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen im Gesundheitswesen zu entlasten und gleichzeitig das Versorgungsangebot für die Bevölkerung auszubauen, arbeiten die Steiermark und Tirol gemeinsam an telemedizinischen Lösungen“, erklärt die Tiroler Gesundheitslandesrätin. Ihr steirischer Kollege LR Kornhäusl ergänzt: „Als Arzt ist das Zuhören und Helfen das Wichtigste und was ich als Arzt praktiziert habe, will ich auch als Landesrat leben. Für uns ist daher bei aller Technologie immer entscheidend, dass die Menschen mit ihren Bedürfnissen im Mittelpunkt stehen: Eine App kann keine Berührung ersetzen und die Künstliche Intelligenz keine Zuwendung.“

Vorreiterrolle ausbauen

Schon jetzt nehmen Tirol und die Steiermark mit den etablierten telemedizinischen Angeboten wie HerzMobil auf Initiative Tirols und Tele-Dermatologie auf Initiative der Steiermark eine Vorreiterrolle ein. Hier besteht schon eine intensive Kooperation zwischen den beiden Bundesländern, aus der für die PatientInnen wesentliche Fortschritte entstanden sind. Um die Vorteile neuer technologischer Entwicklungen noch besser zu nutzen, wird intensiv an innovativen Lösungen gearbeitet. Davon konnte sich LRin Hagele auch bei ihrem Arbeitsbesuch in der Steiermark überzeugen. Gemeinsam mit LR Kornhäusl traf sie sich mit unterschiedlichen Projektpartnern und Projektentwicklern, denn: „Bei gesundheitlichen Themen wollen wir uns nie zufriedengeben mit dem, was wir haben, sondern versuchen immer besser zu werden“, so die beiden Landesräte. Präsentiert wurde etwa der digitale Patientenbegleiter „NeEDs“, das Projekt „N!CA“ (Entlastung für Pflegekräfte durch den Einsatz von Künstlicher Intelligenz) sowie „ERNA“, ein digitaler Reha-Beistand für onkologische HNO-Patienten präsentiert. Auch zu einer möglichen Kooperation beim Projekt „OnkoMobil“, einem Telegesundheitsdienst für onkologische Erkrankungen, wurden Gespräche geführt.