Kunstprojekt NO HATE setzt Worte und Zeichen

Christian Härting, BGM Telfs, Gabi Plattner, Frauenhaus Tirol, Alexandra Rangger, Initiatorin Kunstprojekt NO HATE, Bernhard Witsch, Initiator Kunstprojekt NO HATE, Landshauptmann Anton Mattle.

Bild: Christoph Nösig

8.000 Euro für das Frauenhaus Tirol. Das ist ein Nebeneffekt des von Alexandra Rangger und Bernhard Witsch initiierten Kunstprojekts NO HATE. Entsprechend erfreut reagiert Anton Mattle, zu dessen Regierungsressorts Finanzen und Kultur gehören: „Dass sich rund um ein Kunstwerk eine starke Plattform für ein Miteinander bildet und die Kunst als Förderer einer sozialen Einrichtung auftritt, ist bemerkenswert und ein außerordentlich positives gesellschaftliches Zeichen.“ Ein solches setzte der Landeshauptmann auch durch seine Anwesenheit bei der Übergabe des Spendenschecks über 8.000 Euro von Rangger und Witsch an Gabriele Plattner, die Leiterin des Frauenhauses Tirol. Stattgefunden hat das Ereignis am aktuellen Standort von NO HATE in Telfs, wo auch Bürgermeister Christian Härting als Gastgeber auftrat.

Ein Zeichen gegen Hass

Das Kunstprojekt NO HATE vereint die Werke von 71 Künstler*innen und Kreativen aus dem In- und Ausland mit 69 einzigartigen Beiträgen gegen Hass. Im Zentrum steht eine imposante Metallskulptur in Form des Schriftzugs „NO HATE“, die die Kraft der Kunst und den Aufruf zu respektvollem Miteinander symbolisiert.

Entstehung des Projekts

Die Idee entstand im Dezember 2020. Ausgangspunkt für Rangger und Witsch war die Schaffung einer Metallskulptur mit individuell gestalteten Flächen. Künstler*innen wurden eingeladen, ihre persönliche Botschaft zum Thema NO HATE in Form eines Motivs, einer Wortkreation oder eines kurzen Satzes zu erarbeiten. Die Verantwortlichen ordneten diese Beiträge auf dem Schriftzug an und fügten sie zu einem spannenden Gesamtbild zusammen. Der Metallkünstler Witsch übertrug die Entwürfe mittels Plasmaschneider auf das Metall, wobei vier Künstler*innen das Metall selbst bearbeiteten. Durch Zusammenschweißen ist das Kunstwerk mit über einen Meter Höhe und sieben Meter Breite entstanden. Ein Jahr intensive Arbeit hat das Duo Rangger/Witsch in die Verwirklichung des Projektes und des begleitenden Kunstkataloges gesteckt.

Wanderausstellung auf Tour

Seit der Fertigstellung tourt NO HATE durch verschiedene Städte und Länder. Alexandra Rangger, die unter anderem für Tourmanagement und Standortbetreuung verantwortlich ist, erzählt: „Seit der Präsentation im Oktober 2021 auf der ARTfair Innsbruck ist NO HATE unterwegs. Die bisherigen Stationen im öffentlichen Raum waren die KUNSTSTRASSE IMST, das Kulturhaus Ganghofermuseum in Leutasch, Gmunden, Bad Hall, Au an der Donau, die Kulturzeit Außerfern in Reutte sowie der Skulpturenpark in Pettnau. 2023 ging es erstmals nach Deutschland – in Taufkirchen bei München fand ein Kultur- und Veranstaltungsmarathon rund um NO HATE statt, der sich in Kolbermoor fortsetzte. Es folgte das Klostergut Kronburg bei Zams, dann Gendringen in den Niederlanden und derzeit Telfs. Für 2024 ist NO HATE belegt und auch 2025 ist bereits terminisiert. Das Interesse an NO HATE, die Auseinandersetzung mit den Inhalten und die Rückmeldungen sind überwältigend.“

Charity-Komponente des Projekts

Ein besonderes Highlight des Projekts ist die von Rangger und Witsch ins Leben gerufene Charity-Komponente, der sich jeder Standort freiwillig anschließen konnte. Acht der bisherigen Standorte engagierten sich dazu mit Veranstaltungen Spendenaktionen und eigenen Geldbeiträgen. Rangger und Witsch entschieden, den derart erzielten Betrag dem Frauenhaus Tirol zur Verfügung zu stellen.

„Die Unterstützung von Initiativen zur Hassprävention bzw. Hilfe für Menschen, die von Hass betroffen sind, waren von Anfang an im Fokus des Charity-Projektes“, erklären die beiden. „Wir sind stolz darauf, dass NO HATE nicht nur eine künstlerische Vision verkörpert, sondern auch gesellschaftlich relevante Themen sichtbar macht und wichtige Projekte wie das Frauenhaus unterstützt. Seine Wahl als Empfänger war ein sehr bewusster Schritt, weil es Frauen und ihren Kindern eine Zuflucht bietet und neue Perspektiven fernab von Hass eröffnet.“

„Ich bedanke mich im Namen der Frauen und Kinder, die in unseren beiden Frauenhäusern wohnen bei Alexandra Rangger und Bernhard Witsch. NO HATE – ihr Kunstprojekt, bei dem zahlreiche Künstlerinnen und Künstler mitgewirkt haben – ist eine Aufforderung, dass wir uns gemeinsam und vernetzt für eine Welt ohne Hass einsetzen sollen und müssen. Ein Symbol, das uns darauf verweist, dass Solidarität, Respekt und Gerechtigkeit Grundlagen für Beziehungen ohne Gewalt sind, denn ohne Geschlechtergerechtigkeit und dem Abbau von Abhängigkeitsverhältnissen gibt es keine Gewaltfreiheit“, betont Gabi Plattner vom Frauenhaus Tirol.