Im Jahr 2014 hat die Tiroler Landesregierung das Programm „Bergwelt Tirol – Miteinander erleben“ aus der Taufe gehoben, um alle an einen Tisch zu holen und Erholungssuchende und SportlerInnen in den Bergen durch gezielte Angebote zu lenken. 20 Millionen Euro hat das Land Tirol in den vergangenen zehn Jahren alleine über den Landschaftsdienst in Angebotserweiterung, Lenkungskonzepte und vor allem Bewusstseinsbildung investiert.
Dementsprechend positiv fällt die Bilanz des zuständigen LHStv Josef Geisler aus: „Die Zahl der Menschen, die Erholung in der freien Natur suchen, ist stark gestiegen. Mit unserem breiten Angebot im Sommer und im Winter gelingt es, den Ansturm in den Bergen in klare Bahnen zu lenken. Unser Ziel war und ist ein konfliktfreies Miteinander am Berg, das nicht zu Lasten von Wald, Wild und Eigentum geht. Im Vordergrund stehen Angebote und Spielregeln, nicht Verbote.“ Das Erfolgsrezept liege darin, dass alle Beteiligten an einen Tisch geholt und gemeinsam Lösungen erarbeitet werden. Programmpartner sind unter der Führung des Landes Tirol der Alpenverein, die Landwirtschafts- und die Wirtschaftskammer, der Jägerverband, die Tirol Werbung und die Bergrettung sowie lokale Partner.
Einzigartiges Angebot für Einheimische und Gäste
Seit dem Programmstart im Jahr 2014 konnten weitere 1.300 Kilometer Mountainbike-Routen freigegeben werden. Damit stehen BergradlerInnen in Tirol nunmehr 6.600 Kilometer legal befahrbare Mountainbike-Routen zur Verfügung. Das Streckennetz der Singeltrails ist von 100 Kilometern im Jahr 2014 auf nunmehr 350 Kilometer angewachsen und wird weiter ausgebaut. „Damit hat Tirol ein einzigartiges Angebot für Einheimische und Gäste“, sieht LHStv Josef Geisler auch vor dem Hintergrund des E-Bike-Booms einen großen Nutzen für den Sommertourismus.
Naturerlebnis ohne Hindernisse
Zusätzlich zu den fast 7.000 Kilometern Mountainbike-Routen und Singletrails stehen Bergsportbegeisterten in Tirol 15.000 Kilometer Wander- und Bergwege sowie alpine Routen zur Verfügung. Mit sechs Millionen Euro hat der Landschaftsdienst das Bergwegenetz in den vergangenen zehn Jahren unterstützt. „Ein Schwerpunkt liegt dabei auf Rolli-tauglichen Wanderwegen. Damit wollen wir verstärkt ein Erholungsangebot für Menschen mit Mobilitätseinschränkungen bieten“, erklärt LHStv Geisler. Allein im Außerfern wurden in den vergangenen Jahren mehr als 16 Kilometer Wege rollstuhltauglich für ein Naturerlebnis ohne Hindernisse gestaltet.
Auf dem rechten Pfad
Wer sich beim Wandern, Trailrunning, Klettern, Mountainbiken oder bei Skitouren auf einem gekennzeichneten Weg, einem Steig, einer Aufstiegsoute oder Abfahrtsschneise bewegt, ist auf dem rechten Pfad und damit auch naturverträglich unterwegs. 600.000 Euro wurden im Rahmen des Programms „Bergwelt Tirol – Miteinander erleben“ in Leitsysteme investiert. Ob Wegweiser im Gelände oder Handy in der Hand – Informationen übe Angebote und Lenkungsmaßnahmen werden analog und digital zur Verfügung gestellt. So etwa jene 14.000 Hektar Fläche, die im Rahmen von Bergwelt Tirol als freiwillige Wald- und Wildschutzregionen definiert wurden, um die Schutzwirkung des Waldes zu gewährleisten und Wild vor unnötiger Störung zu schützen. 17 Skitourenregionen in ganz Tirol setzen auf Lenkungsmaßnahmen.
Verhaltensregeln statt Verbote
„Für viele von uns bedeuten Berge, Almen und Wälder Freiheit, es ist aber kein rechtsfreier Raum“, betont LHStv Josef Geisler. „Wenn sich alle an die Spielregeln halten, Rücksicht aufeinander, auf das Eigentum, auf die Almwirtschaft und auch auf das Wild nehmen, werden wir mit Hilfe des Programms ‚Bergwelt Tirol – Miteinander erleben‘ auch weiterhin ohne großflächige Verbote und Restriktionen auskommen.“
Bild: Land Tirol