Die überwiegende Mehrheit in Österreich hält sich laut einer Umfrage des Meinungsforschungsinstituts IFES für gute Autofahrerinnen und Autofahrer, fast 90 Prozent bezeichnen demnach ihr Fahrverhalten als „sicherheitsbewusst“. Die Realität auf den Autobahnen und Schnellstraßen ist aber oftmals eine andere, wie auch die Unfalldaten zeigen. Von Ablenkung über Übermüdung bis zu deutlich zu geringem Sicherheitsabstand reicht die Palette an Fehlverhalten. Zu geringer Abstand ist bei etwa einem Viertel aller Unfälle die zentrale Unfallursache.
Wie schon bei den Liebesbotschaften rund um den Valentinstag („Liebe hat kein Limit, Tempo schon“ oder „Jemand wartet auf dich, komm sicher an“) nutzt die ASFINAG ab heute, Montag, den 18. März, daher die Textanzeigemöglichkeiten auf allen Autobahnen, um augenzwinkernd die Autofahrerinnen und Autofahrer bei ihrer „Ehre“ zu packen. Denn wer ausreichend Abstand hält, der fährt auch wirklich gut. Man fährt also „MIT ABSTAND am besten“. Und „Der vor bremst dir besser als du glaubst“ soll ins Bewusstsein rücken, dass eine vordere Lenkerin oder ein Lenker unter Umständen schnell reagieren und bremsen muss – und der Abstand dann plötzlich nicht mehr reicht.
Botschaften mit Augenzwinkern, aber ernstem Hintergrund
„Unsere kurzen Botschaften mit Augenzwinkern, mit Emotion und auch mit Humor haben natürlich einen ernsten Hintergrund und sollen zum Nachdenken anregen“, sagen die ASFINAG-Vorstände Hartwig Hufnagl und Josef Fiala. „Wir nutzen alle unsere Möglichkeiten entlang der Strecke, um diese wichtigen Tipps an die Fahrerinnen und Fahrer zu bringen. Aber Verkehrssicherheit klappt nur dann, wenn alle die Regeln beachten und vor allem auch aufeinander Rücksicht nehmen.“
Abstandhalten generell ist übrigens für zwei von drei Lenkerinnen und Lenker reine Gefühlssache – nur jede/jeder Fünfte zählt zur Orientierung die Sekunden, und das auch nur sehr selten: Nur jede/jeder Vierte wendet die zwei Sekunden-Regel beim Autofahren regelmäßig und bewusst an.
Die Hälfte schätzt den eigenen Sicherheitsabstand bei 130 km/h mit maximal vier Fahrzeuglängen ein – das sind nicht einmal 20 Meter.
„Mindestens zwei Sekunden Abstand – das ist die Faustregel und klare Empfehlung der Verkehrssicherheits-Experten“, bestätigt ASFINAG-Verkehrssicherheitsexperte Bernhard Lautner. Und diese zwei Sekunden gelten unabhängig von der Geschwindigkeit. Bei 130 km/h sind das rund 70 Meter.
Laut Unfallstatistik 2022 war zu geringer Abstand die Haupt- oder Mitursache von 580 Unfällen. Im Durchschnitt der vergangenen drei Jahre wurden bei diesen Unfällen 40 Personen schwer und 400 leichter verletzt.