Gedenkveranstaltung anlässlich des zweiten Jahrestags des Überfalls Russlands auf die Ukraine
Bild: © Land Tirol/DieFotografen
Seit 720 Tagen – genau seit zwei Jahren – herrscht der russische Angriffskrieg in der Ukraine. Im Gedenken an die zahlreichen Opfer und als weiteres Zeichen der Solidarität mit der Ukraine fanden sich heute, Samstag, Landtagspräsidentin Sonja Ledl-Rossmann, Staatssekretär Florian Tursky, Bischof Hermann Glettler, der ukrainische Honorarkonsul Walter Peer sowie zahlreiche UkrainerInnen, die Schutz in Tirol gefunden haben, im Dom zu St. Jakob in Innsbruck zu einem gemeinsamen Ökumenischen Friedensgebet ein.
„Seit zwei Jahren herrscht Krieg in der Ukraine. Zwei Jahre, die uns täglich mit Bestürzung Meldungen aus dem Kriegsgebiet verfolgen lassen, deren schreckliche Ausmaße und Folgen vor Ort für uns kaum vorstellbar sind. Bereits jetzt sind es hunderttausende Todesopfer – darunter auch viele Frauen und Kinder. Am heutigen zweiten Jahrestag seit Kriegsbeginn sind einmal mehr unsere Gedanken bei den Opfern und deren Familien. Gleichzeitig möchten wir ein klares Signal setzen, dass wir solidarisch hinter unseren europäischen Freundinnen und Freunden in der Ukraine stehen. Dazu zählt auch, dass Schutzsuchende aus der Ukraine in Tirol auch weiterhin willkommen sind“, erklärt LTPin Ledl-Rossmann. Aktuell sind rund 3.750 aus der Ukraine vertriebene Personen in Tirol gemeldet – davon rund ein Viertel Kinder und Jugendliche.
„Krieg bedeutet Leid – insbesondere für die Zivilbevölkerung. Umso wichtiger ist es, dass wir als europäische Nachbarn nicht tatenlos zusehen, sondern unseren ukrainischen Freundinnen und Freunden beistehen. Auch nach zwei Jahren Krieg dürfen wir nicht müde werden, die russische Aggression auf das schärfste zu verurteilen und jenen Schutzsuchenden bestmöglich zu helfen, die in Österreich ankommen. Gemeinsam setzen wir daher ein weiteres Zeichen der Solidarität und der Verbundenheit Europas“, so Staatssekretär Tursky.
Bischof Hermann Glettler ergänzt: „Das Gebet um Frieden, zu dem ich ganz herzlich einlade, ist angesichts der fortschreitenden Grausamkeiten wie ein gemeinsames Zufluchtnehmen. Nach zwei Jahren Krieg ist das Gebet ein intensives, solidarisches Klagen vor Gott: Wie kann es sein, dass das Böse sich weiterhin aufbläht und ein skrupelloser Kriegstreiber alle Grenzen von Recht und Humanität missachtet? Im Gebet wächst trotz allem eine Widerstandskraft, ganz bestimmt jedoch eine Zuversicht. Gottes Geist gibt nicht nur Kraft zum Durchhalten, er stärkt Menschen aller Konfessionen und Weltanschauungen, sich persönlich für die vielen Notleidenden einzusetzen. Damit wird in aller Ohnmacht eine Geschichte der Hoffnung über Landesgrenzen hinweg geschrieben.“
„Nach wie vor herrscht in der Ukraine großes Leid. Der Krieg darf daher nicht vergessen werden. Das heutige Gedenken ist einmal mehr ein Zeichen der Solidarität und Hilfsbereitschaft in Tirol. Es erfüllt mich mit Freude, wie gut die Integration der Schutzsuchenden, sowohl in der Gesellschaft als auch am Arbeitsmarkt, funktioniert. Von dieser Integration profitieren beide Seiten – Ukrainerinnen und Ukrainer sowie Tirolerinnen und Tiroler – gleichermaßen“, so der Ukrainische Honorarkonsul Walter Peer.