Gemeinsam mit weiteren Stakeholdern sollen Maßnahmen zur Verbesserung der Wasserqualität des Piburger Sees getroffen werden.
Bild: © Naturpark Ötztal
1.970 Quadratkilometer und damit rund 64 Prozent der gesamten Schutzgebietsfläche Tirols liegen in einem der fünf Naturparke Karwendel, Kaunergrat, Ötztal, Tiroler Lech und dem Hochgebirgs-Naturpark Zillertaler Alpen. Damit die Naturparke ihre Aufgaben zur Betreuung der Schutzgebiete, in der Forschung und auch in den Bereichen Bewusstseinsbildung und BesucherInnenlenkung weiterhin erfüllen und neue Projekte vorantreiben können, werden sie in den kommenden drei Jahren vonseiten des Landes mit insgesamt rund 2,6 Millionen Euro für die Personalkosten unterstützt. Etwas mehr als 40 Prozent stammen aus EU-Fördermitteln. „Von Artenschutz über Bewusstseinsbildung bis hin zu Forschungsprojekten und natürlich dem umfangreichen Erholungsangebot für Einheimische und Gäste – die Tiroler Naturparke sind für unser Land von sehr großer Bedeutung. Damit sie all ihre vielfältigen Aufgaben erfüllen können, braucht es ausreichend Fachpersonal vor Ort. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind das Bindeglied zwischen Natur, Erholungssuchenden, Gemeinden, Tourismus sowie Grundeigentümerinnen und -eigentümern und leisten in dieser Funktion einen wesentlichen Beitrag zum Erhalt unseres einzigartigen Naturraums“, ist Naturschutzlandesrat René Zumtobel überzeugt.
Die Artenvielfalt erhalten
„Ocht Schätze – ocht Plätze“ titelt das Veranstaltungsprogramm des Naturpark Ötztal im Jahr 2024. Passend zum Schwerpunktthema Artenvielfalt werden dabei immer freitags Veranstaltungen angeboten – von der Bartgeier-Beobachtung über Schmetterlingskunde bis hin zum Thema Wildbienen. Die VeranstaltungsteilnehmerInnen lernen dabei mithilfe von ExpertInnen die Schätze des Ötztals kennen, können im Rahmen von Workshops selbst Hand anlegen und zum Erhalt der Artenvielfalt beitragen. Im Bereich Naturschutz besteht im Naturpark Ötztal beim Piburger See dringender Handlungsbedarf: Durch Schadstoffeintrag in der Vergangenheit und den Klimawandel wird der Lebensraum von Fischen, Krebsen und anderen Tieren aufgrund des niedrigen Sauerstoffgehalts im Wasser aktuell immer kleiner. Nun sollen gemeinsam mit Projektpartnern aus Tourismus, Regionalentwicklung und Forschung Maßnahmen für die Verbesserungen der Wasserqualität im beliebten See erarbeitet und umgesetzt werden. „Eine funktionierende Schutzgebietsbetreuung vor Ort ist der Schlüssel für ein gutes Miteinander mit der Bevölkerung. Durch die finanzielle Unterstützung des Landes Tirol im Rahmen der Förderung der Schutzgebietsbetreuung in den Tiroler Naturparken 2024 bis 2026 kann der Naturpark Ötztal sein Personal langfristig finanzieren – insofern ist diese Unterstützung extrem wichtig, wirkungsvoll und im wahrsten Sinne des Wortes nachhaltig“, so Thomas Schmarda, Geschäftsführer des Naturpark Ötztal.
Die Magie der Vielfalt
Über 200.000 Personen haben die Ausstellung 3000m VERTIKAL im Naturpark Kaunergrat bereits besucht – nun wird sie neu gestaltet und soll unter dem Titel „Magie der Vielfalt“ ab der Eröffnung des umgebauten Naturparkhauses die Lebensräume sowie die Artenvielfalt rund um das Naturparkhaus vor den Vorhang holen. Auch die Bedeutung einer bodenschonenden Landwirtschaft für den Erhalt der Kulturlandschaft im Naturpark wird Platz in der Ausstellung finden.
Ein weiteres Projekt, das im Naturpark Kaunergrat 2024 ansteht, ist der Abschluss der Neophytenerfassung. Als aktiver Partner der Klimawandelanpassungs-Modellregion KLAR(!) Kaunergrat wurde letztes Jahr mit der Kartierung der vorkommenden Neophyten – also gebietsfremde Pflanzenarten – in der Naturparkregion begonnen. „Nach Abschluss dieses Projektteils können wir für jede Gemeinde der KLAR einen individuellen Aktionsplan mit Handlungsprioritäten erstellen und so hoffentlich gemeinsam die Ausbreitung der Neophyten eindämmen. In den kommenden zwei Jahren werden in unserem Naturpark auch wieder Maßnahmen zur Wiederherstellung von wertvollen Trockenrasen in den Trockenrasenschutzgebieten und zur Renaturierung des Piller Moors umgesetzt – wir freuen uns schon auf die zahlreichen Projekte“, so Ernst Partl, Geschäftsführer des Naturparks.