Insgesamt 42 Trainer:innen für das neue Kursformat „psychische Erste Hilfe“ des Österreichischen Jugendrotkreuzes wurden am 19. und 20.01.2024 in Tirol ausgebildet. Mit psychischer Erster Hilfe werden Jugendliche befähigt, psychosoziale Krisen und Notfälle zu erkennen und gegebenenfalls sofort Erste Hilfe zu leisten.
Verletzungen der Seele
„Psychische Verletzungen und Erkrankungen schmerzen nicht nur, sondern können genauso wie medizinische Verletzungen und Erkrankungen lebensgefährlich werden“, weiß die Leiterin dieser Trainerausbildung Alina Bergner vom Österreichischen Jugendrotkreuz, „aber genauso wie bei klassischen Verletzungen und Erkrankungen können sofortige Erste Hilfe Maßnahmen Leben retten, das Leid der Betroffenen lindern und für eine zeitnahe und effiziente Behandlung sorgen.“
Diese Erste Hilfe muss auch erlernt werden. In Zukunft wird ein dreistündiger Workshop, der in Schulen und außerschulischen Jugendgruppen angeboten wird, dafür sorgen, dass auch Verletzungen der Seele rasch und richtig erstversorgt werden. Dieser Workshop soll das in den Erste Hilfe Kurs integrierte Angebot „psychische Erste Hilfe“ ergänzen und erweitern. Die tirolweit ersten dafür notwendigen Trainer:innen wurden eben an diesem Wochenende dafür ausgebildet.
Look, listen, link – ein Konzept der WHO
In dem Workshop werden von der WHO empfohlene Maßnahmen besprochen, erlernt und erprobt, die Helfer:innen befähigen, den Betroffenen zu versorgen und notfalls weitere Hilfe zu organisieren. Die Workshopteilnehmer:innen lernen, eine psychische Ausnahmesituation zu erkennen, zuzuhören und mit den Betroffenen weitere Schritte zu planen, die zu einer Besserung führen. Ähnlich wie bei physischen Verletzungen und Erkrankung sorgen Erste Hilfe Leistungen für eine Linderung des Leids und notfalls für eine adäquate Behandlung durch einen Fachmann oder Fachfrau.
Buntgemischtes Publikum
Die frisch ausgebildeten Trainer:innen haben großteils schon Erfahrung mit Erster Hilfe oder Psychologie. Erfahrene Erste Hilfe Trainer:innen, Lehrer:innen und Student:innen der Psychologie sowie Psycholog:innen möchten mit diesem Workshop aber auch erreichen, dass psychische Verletzungen oder Erkrankungen vorbehaltlos entstigmatisiert gesehen werden. Hilfe zu bringen ist nicht nur Verpflichtung, sondern bringt Zufriedenheit, Freude und Freunde.