Die Koordinierung von Einsätzen, eine umfassende Lagebeurteilung sowie die interne Kommunikation und der Informationsfluss an die Bevölkerung – die Aufgaben der Bezirkshauptmannschaften und Gemeinden im Krisen- und Katastrophenfall sind vielfältig. Demensprechend bereiten sich die Mitglieder der Bezirkseinsatzleitungen (BEL) und Gemeindeeinsatzleitungen (GEL) in Tirol regelmäßig auf mögliche Einsätze vor, üben Abläufe und gehen unterschiedliche Szenarien durch. Auch im vergangenen Jahr 2023 übten die BEL aller Bezirke für den Ernstfall. Insgesamt über 300 MitarbeiterInnen der Bezirkshauptmannschaften nahmen dabei sowohl an theoretischen wie auch praktischen Übungen teil. Ebenfalls 120 Gemeinden und deren GEL konnten von dem umfassenden Aus- und Fortbildungsprogramm, welches das Land Tirol zur Verfügung stellt, profitieren.
Für Sicherheitslandesrätin Astrid Mair ist das regelmäßige Üben verschiedenster Szenarien ein unverzichtbarer Bestandteil für die Bewältigung von Katastrophen: „Übung und Vorbereitung ist das A und O des Krisen- und Katastrophenmanagements. Je besser alle Mitglieder von behördlichen Einsatzstäben im Vorfeld über ihre Aufgaben Bescheid wissen und entsprechende praktische Erfahrungen gesammelt haben, desto schneller und koordinierter kann im Ernstfall gehandelt werden.“
Üben in Theorie und Praxis
Teil des Aus- und Fortbildungsprogramms für die BEL und GEL waren theoretische Schulungen zur Stabsarbeit und den jeweiligen Aufgabenfeldern im Krisen- und Katastrophenfall. Im Rahmen von praktischen Übungen wurde das Erlernte zudem direkt im Ernstfall erprobt.
„Für die Ausbildung haben wir fiktive Szenarien erstellt, die von den Mitgliedern der BEL und GEL bearbeitet werden mussten. Nach einem angenommenen Sturm oder Hochwasser mit weiträumigen Auswirkungen, gesperrten Straßen und Zugverbindungen sowie großflächigen Stromausfällen mussten sich die Einsatzleitungen zunächst einen Überblick über die Lage verschaffen, entsprechende Maßnahmen setzen und diese gleichzeitig auch transparent an die Bevölkerung kommunizieren. Die besondere Herausforderung bei den komplexen Szenarien war, die vielen eintreffenden Informationen im Überblick zu behalten und darauf zu achten, keine entscheidenden Details in der internen Kommunikation zu verlieren“, berichtet Elmar Rizzoli, Leiter des Zentrums für Krisen- und Katastrophenmanagement des Landes.
Übungen als voller Erfolg
„Die Idee hinter den praxisorientierten Übungen ist zu erkennen, welche Abläufe verbessert werden müssen. Dementsprechend haben wir es den Einsatzleitungen besonders schwergemacht und viel gefordert“ erklärt LRin Mair und fährt fort: „Alle BEL und GEL haben vorbildhaft gearbeitet. Einzelne Herausforderungen, die im Praxistest sichtbar wurden, konnten angesprochen und entsprechende Lösungen gesucht werden. Ich bedanke mich bei allen Übungsteilnehmenden für ihre Arbeit und das Engagement. Sie alle leisten einen wichtigen Beitrag für die Sicherheit in Tirol.“
Aus- und Fortbildungsangebot wird 2024 weiter ausgebaut
Insgesamt wurden im Jahr 2023 40 Aus- und Fortbildungsveranstaltungen zum Thema Krisen- und Katastrophenmanagement mit internen und externen Vortragenden angeboten. Über 700 Teilnehmende aus den Gemeinden, BHs aber auch der Landeseinsatzleitung und Einsatzorganisationen besuchten die Kurse.
„Die Ausbildung unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter hat sich nicht zuletzt bei verschiedenen Krisen im vergangenen Jahr – sei es der Tunnelbrand in Terfens oder das Hochwasser im Sommer – bewährt. Auf den Erfolgen ausruhen werden wir uns aber sicherlich nicht: Im Rahmen der strategischen Weiterentwicklung des Krisen- und Katastrophenmanagements des Landes wird das Angebot an Aus- und Fortbildungen 2024 weiter ausgebaut“, so LRin Mair abschließend.
Bild: Rotes Kreuz, Bezirksstelle Imst