Das Jahr 2023 geht zu Ende und die Menschen freuen sich auf die Silvesternacht. Für manche gehören dazu auch weiterhin Raketen, Feuerwerke und Knallkörper. Die negativen Auswirkungen auf Natur und Umwelt sind jedoch groß: „Ich appelliere auch zum Jahreswechsel an alle, die Bemühungen für den Umwelt- und Klimaschutz am Silvesterabend nicht über Bord zu werfen. Wir setzen uns das ganze Jahr dafür ein, unsere Natur zu schonen, weniger Müll zu produzieren, die Luftqualität zu steigern und unseren gesamten Lebensraum zu schützen und das sollten wir auch zu Silvester tun“, so Naturschutzlandesrat René Zumtobel.
Durch Feuerwerke steigt die gemessene Feinstaubbelastung in Tirol jedes Jahr um den Jahresbeginn um ein Vielfaches. Auch zum Jahreswechsel 2022/2023 wurde der Tagesgrenzwert zum Schutz der Gesundheit in Tirol überschritten, wobei die Belastung aufgrund der günstigen Wetterbedingungen verhältnismäßig gering ausfiel. Generell nimmt die gemessene Belastung zum Jahreswechsel in Tirol seit einigen Jahren kontinuierlich ab. „Viele Menschen haben bereits erkannt, dass Feuerwerke und Böller nicht mehr zeitgemäß sind, einige Gemeinden und Tourismusverbände verzichten zum Jahreswechsel ebenso darauf und bieten schöne Alternativen wie Lichtershows an. Die Richtung stimmt“, ist LR Zumtobel überzeugt.
Da ein Großteil der durch Raketen und Knallkörper freigesetzten Feinstaubpartikel so klein ist, dass diese Teilchen bis in die Lunge und teils sogar in den Blutkreislauf vordringen können, stellen sie eine Belastung für die Gesundheit dar. Zudem werden auch gesundheitsschädliche Substanzen wie beispielsweise Blei und Cadmium freigesetzt.
Lärm und Müll belasten Flora und Fauna.
Doch nicht nur die Luftqualität wird zu Silvester beeinträchtigt – insgesamt entsteht durch Feuerwerke eine beträchtliche Menge an Restmüll, der großteils abgebrannt und zerstückelt in der Umwelt verstreut wird. Die enthaltenen toxischen Schwermetallpartikel wie Blei, Nickel, Arsen und Cadmium werden zunächst durch die Explosion in der Luft freigesetzt und gelangen nach dem Absinken in Böden und Gewässer und damit auch in den Nahrungskreislauf von Menschen und Tieren.
Das laute Knallen und das helle Licht verschrecken zudem sowohl Wild-, Nutz- und auch Haustiere. Agrar- und Tierschutzlandesrat LHStv Josef Geisler appelliert: „Grundsätzlich ist das Abfeuern von Feuerwerkskörpern im Ortsgebiet verboten. Ich bitte die Bevölkerung, bei all der Freude über den Jahreswechsel die Tiere nicht zu vergessen. Sowohl Haustiere als auch Wildtiere werden durch die lauten Knallkörper verängstigt und traumatisiert. Das Abfeuern von Raketen oder Knallern und Böllern in der Nähe von Wohngebieten und Ställen ist ein absolutes No-Go.“
„Es gibt viele unterschiedliche Gründe, die für einen freiwilligen Verzicht von Silvesterfeuerwerken sprechen. Ob aus Gründen des Tierschutzes, um die Luftverschmutzung zu reduzieren und damit unsere Gesundheit zu schützen oder um unsere schöne Natur vor unnötigem Abfall zu schonen – es freut mich, dass immer mehr Menschen in Tirol andere Rituale zu Silvester pflegen und auf Raketen und Böller verzichten“, so LR Zumtobel.
Das bundesweit geltende Pyrotechnikgesetz verbietet generell das Abfeuern von Feuerwerkskörpern im Ortsgebiet. Sonstige Großfeuerwerke oder Aktionen mit Feuerwerken bedürfen einer Genehmigung seitens der zuständigen Verwaltungsbehörde.
Titelbild: Auch am 1. Jänner ist die erhöhte Feinstaubbelastung oft noch deutlich sichtbar.
Foto: Amon