Seit Monaten wird nach den Sturmereignissen im Sommer intensiv daran gearbeitet, die Waldschäden aufzuarbeiten. Primär soll das Schadholz so rasch wie möglich beseitigt werden, um die Ausbreitung des Borkenkäfers bestmöglich zu verhindern und allen voran den Schutzwald zu schützen.
„Die Aufräumarbeiten sind nach wie vor eine gemeinsame Kraftanstrengung, die nur durch den Einsatz vieler helfender Hände stemmbar ist“, sind sich Forstreferent LHStv Josef Geisler und Sicherheitslandesrätin Astrid Mair einig. So sind derzeit rund 50 Prozent des Schadholzes bereits aus dem Wald gebracht oder befinden sich bereits in laufender Aufarbeitung.
Unterstützend tätig ist dabei auch das Österreichische Bundesheer, wie Militärkommandant Ingo Gstrein erklärt: „Das Österreichische Bundesheer unterstützt die Forstarbeiten mit dem Einsatz von Drohnen zur Schadensaufnahme und -dokumentation in exponierten Gebieten. Zudem findet aktuell eine ‚Kettensägen-Ausbildung‘ von Salzburger Pionieren in der Pontlatzkaserne in Landeck statt – für den praktischen Ausbildungspart wurden vom Sturm betroffene Schutzwaldbereiche im Ötztal gewählt, um dadurch gleichzeitig bei der Aufarbeitung der Waldschäden mitzuwirken.“ Sicherheitslandesrätin Mair hat sich gemeinsam mit Tirols Militärkommandant Ingo Gstrein kürzlich ein Bild der Unterstützungsleistungen, die im Rahmen des Forstgipfels Anfang August auf den Weg gebracht wurden, des Bundesheeres gemacht: www.youtube.com/watch?v=_1lGSW-_7A0
„Das Österreichische Bundesheer ist stets ein starker Partner für die Bundesländer. Das zeigt sich aktuell erneut eindrücklich bei der Aufarbeitung der Waldschäden, die weiter voll im Gange ist. Mit den zusätzlichen Drohnenflügen ist eine rasche und vor allem sichere Überprüfung von betroffenen Waldgebieten in exponierten Lagen möglich, um in weiterer Folge gezielte Maßnahmen setzen zu können. Als Sicherheitslandesrätin danke ich dem Bundesheer, dass wir stets auf ihre Mannschaftstärke und Kompetenz vertrauen können“, betont die Sicherheitslandesrätin.
So führen die Pioniere aus Salzburg zwei Wochen lang eine hochwertige Kettensägen-Ausbildung durch. Für den Standort wurde bewusst Tirol gewählt, denn damit ergäbe sich eine Win-Win-Situation: „Einerseits haben wir aufgrund der realen Gegebenheiten einen sehr hohen Ausbildungswert, andererseits leisten wir mit der Bearbeitung von insgesamt rund 100 Bäumen einen Beitrag zur Schadensbewältigung“, informiert der Militärkommandant über die Pioniersausbildung. Bei den Arbeiten werden primär Schadholzstämme direkt im Wald ausgeformt, sodass diese in weiterer Folge nicht mehr vom Borkenkäfer befallen werden können. In Abstimmung mit der Bezirksforstinspektion Imst wurden Schutzwaldbereiche in der Gemeinde Oetz gewählt.
Status quo: Rund die Hälfte des Schadholzes bereits aufgearbeitet bzw. in Aufarbeitung.
Die Sturmereignisse im Juli haben auf rund 2.000 Hektar Fläche mindestens 600.000 Festmeter an Schadholz verursacht. „Der Fortschritt ist beachtlich – 50 Prozent des Schadholzes wurden bereits aus dem Wald gebracht oder werden aktuell bereits bearbeitet. Je nach Witterung könnten wir es schaffen, bis zum Winter zwei Drittel des Schadholzes aufzuarbeiten“, dankt Forstreferent LHStv Geisler den WaldbesitzerInnen, den Forstbehörden und vor allem jenen, die die herausfordernde Arbeit im Wald machen, für ihren Einsatz. Ziel der Anstrengungen ist es, eine großflächige Vermehrung des Borkenkäfers und damit massive Folgeschäden zu verhindern. Denn in Tirol ist die Schutzfunktion des Waldes enorm wichtig. Er schützt Siedlungs- und Wirtschaftsräume vor Naturereignissen wie Steinschläge, Muren und Lawinen. Rund 70 Prozent der Tiroler Wälder sind Schutzwald, österreichweit liegt der Anteil bei 40 Prozent.
Titelbild: Das Österreichische Bundesheer unterstützt im Zuge einer Kettensägen-Ausbildung der der Aufarbeitung der Waldschäden im Ötztal.
Foto: Land Tirol/Brandhuber