Die Gründungszahlen für das erste Halbjahr 2023 sind beachtlich: Im Vergleich zum ersten Halbjahr 2022 sind das bereits um 150 mehr als im Vorjahr.
„Diese 1.809 Neugründungen zeigen nicht nur, dass das Niveau konstant hoch bleibt. Sie dokumentieren auch, dass der Unternehmergeist und die Motivation, ein eigenes Unternehmen zu gründen, in Tirol nach wie vor besonders stark ausgeprägt sind. Die Übernahme großer unternehmerischer Verantwortung, die Schaffung von sicheren und familienfreundlichen Arbeitsplätzen und der Erhalt der Wertschöpfung im Land verdienen größten Respekt und beste Unterstützung“, freut sich Dominik Jenewein, Landesvorsitzender der Jungen Wirtschaft Tirol. „Die meisten Neugründungen (31,2 Prozent) gab es in der Altersgruppe der 30- bis 40-Jährigen und wir hoffen, die Jungunternehmer:innen bald mit dem Netzwerk der Jungen Wirtschaft Tirol unterstützen zu können und sie bei der JW Tirol zu begrüßen.“
Das Vertrauen in die hervorragende Wirtschaftsstruktur, der gute Branchenmix, die starke regionale wie auch internationale Vernetzung, die hohe Lebensqualität: Das ist der Nährboden für und das Ergebnis zahlreicher Gründungen in Tirol. Und dies kommt nicht von ungefähr. Mut und Entschlossenheit sind mitunter die wichtigsten Säulen einer Neugründung. Damit der große Mut und der starke Wille – vor allem in kritischen Zeiten – erhalten bleiben, hält die Wirtschaftskammer Tirol auch konsequent an den zentralen Forderungen für ideale Gründungsbedingungen fest: Hürden- und Bürokratieabbau, steuerliche Entlastung, attraktive Arbeitsmarktbedingungen sowie ein noch besserer Zugang zu Informationen, Netzwerken und eine kompetente Servicierung: „Hier bleiben wir mit aller Kraft und Vehemenz dran – ob Handwerksbetrieb oder IT-Spezialisten, wir fordern die idealen Rahmenbedingungen für die Unternehmen ein“, so der Tiroler Landesvorsitzende.
Hauptmotiv Selbständigkeit.
„Knapp 70 Prozent der befragten Neugründer:innen geben als Hauptmotiv an, immer schon selbständig sein zu wollen. Das dokumentiert das große Interesse an der Selbständigkeit und dem Unternehmertum. Damit sich das weiterhin auf diesem recht guten Niveau hält, müssen wir aber auch konsequent bei den angegebenen Gründungs-Hindernissen ansetzen: Die Rekrutierung und Auswahl von Mitarbeitenden bleiben ebenso ein Thema wie Sozialversicherung, Steuern und Abgaben sowie allgemeine rechtliche Anforderungen und Amtswege“, so Jenewein und fügt an: „Themen, wie eine flexiblere Zeit- und Lebensgestaltung (65,3 Prozent), das Einbringen von Verantwortung und Know-how in einen eigenen Betrieb (62,4 Prozent) oder generell neue Perspektiven werden immer wichtiger.“
Mit 78,3 Prozent ist das (nicht eingetragene) Einzelunternehmen nach wie vor die häufigste Rechtsform. Die Sparten mit den meisten Neugründungen: 46,3 Prozent entfielen auf das Gewerbe und Handwerk, 17,3 Prozent auf Information und Consulting. Einen Zuwachs im Vergleich zum Gesamtjahr 2022 gab es im Handel auf 23,8 Prozent und in Tourismus und Freizeitwirtschaft auf 7,3 Prozent. „Gründen heißt Risiko und viel unternehmerische Verantwortung zu übernehmen. Auch deswegen werden wir uns weiterhin konsequent dafür einsetzen, unseren Wirtschaftsstandort so gründerfreundlich wie möglich zu gestalten“, so Jenewein.
Frischer Wind.
Auch bei den Betriebsübernahmen tut sich in Tirol einiges. So haben im ersten Halbjahr 690 Unternehmer:innen ihren Betrieb übergeben. Das sind knapp 10 Prozent der österreichweiten Übernahmen. „Übernahmen sind äußerst wertvoll, weil bereits bestehende Unternehmen mit ihrem Know-how und ihren Arbeitsplätzen nicht nur erhalten bleiben, sondern durch die neuen Konzepte und Ideen auch neu positioniert werden. Sie bringen frischen Wind in eventuell veraltete Strukturen“, so Jenewein. Die übernahmestärkste Fachgruppe österreichweit ist hier die Gastronomie.
Bei Fragen zur Unternehmensgründung als auch zur Betriebsnachfolge stehen das Gründerservice und die Bezirksstellen der Tiroler Wirtschaftskammer Tirol mit Rat und Tat zur Seite. „Eine gute Vorbereitung sichert langfristigen Erfolg. Neben individuellen Beratungsgesprächen werden kostenlose Workshops und zahlreiche Veranstaltungen angeboten.“
Titelbild: Im Vergleich zum ersten Halbjahr 2022 gab es im ersten Halbjahr 2023 einen Zuwachs von 150 Unternehmensgründungen.
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