Mit zwei Vergabebeschlüssen entschied der Telfer Gemeinderat in seiner Sitzung vom 29. Juni einstimmig die umfassende brandschutz- und elektrotechnische Sanierung von SportZentrum und Rathaus. Die Investitionen in Gesamthöhe von rund 787.000,- Euro sind notwendig, um die gesetzlichen Vorgaben der Brandschutzkonzepte zu erfüllen.
Beide gemeindeeigenen Gebäude sind in Sachen Brandschutz und Elektrotechnik in die Jahre gekommen. „Feuerbeschauen und daraus resultierende Brandschutzkonzepte bescheinigen Mängel, die nun hinsichtlich zum Teil neuer geltender Vorschriften korrigiert bzw. justiert werden müssen“, informiert Bgm. Christian Härting (WFT).
Größter Brocken SportZentrum.
Dies betrifft im SportZentrum so gut wie alle Gebäudeteile, von der Tiefgarage über die Dreifachturnhalle, Tennis- und Squashhallen bis hin zum Verwaltungsbereich und der Kuppelarena. In erster Linie braucht es automatische Brandmelde- und Notbeleuchtungsanlagen sowie elektrotechnische Nachrüstungen auf Basis der Ergebnisse aus der alle fünf Jahre vorgeschriebenen Elektroprüfung.
Als Best- und Billigstbieter konnte sich auf Beschluss des Gemeinderates die Firma Elektrotechnik Rohner GmbH. mit einer Angebotssumme von netto 439.784,59 Euro durchsetzen. Da der Posten zur Umsetzung der anstehenden Arbeiten im Budget 2023 nicht vorgesehen ist, wird heuer vorerst eine Teilleistung in Höhe von knapp 85.000,- Euro netto in Auftrag gegeben. Der Restbetrag soll im Voranschlag 2024 berücksichtigt werden. Die Mandatare sprachen sich nahezu einhellig für die Freigabe der Mittel aus, nur Ersatz-GR Lukas Bucher (MFG) enthielt sich.
Neue Membran für die Kuppel?
Ebenfalls laut Gutachten am Ende der Lebenszeit angelangt sei die Dachmembran der architektonisch markanten Kuppel im SportZentrum. In dieser Sache votierten zahlreiche Gemenderät/-innen zwecks Variantenprüfung für eine Vertagung des Grundsatzbeschlusses zur Ausschreibung nach dem Bundesvergabegesetz. Immerhin schlagen die geschätzten Kosten für eine neue Dachhaut mit zumindest 520.000,- Euro zu Buche.
Umfangreiche Arbeiten im Rathaus.
Bereits im Budget für das laufende Jahr mit einer geschätzten Summe von 500.000,- Euro mittels Darlehenaufnahme verankert ist die brandschutz- und elektrotechnische Sanierung der zentralen Gemeindeverwaltung im 1., 2. und 3. Stock des Rathauses. Tatsächlich sind es für das heurige Jahr 346.953,54 Euro brutto, die investiert werden müssen. „Dies ist unabhängig bzw. zusätzlich zu den aktuell laufenden Brandschutz-Sanierungen im gesamten EGOT-Komplex inkl. Tiefgarage zu sehen, wo wir als Miteigentümerin natürlich auch mitzahlen“, stellte Bgm. Härting klar.
Die Baumaßnahmen umfassen eine Brandmeldeanlage mit Sicherheitsbeleuchtung, die elektrotechnische Sanierung mit neuem Haupt- und Unterverteiler, die Neuverkabelung der gesamten EDV bis zum neuen Serverraum in der Tiefgarage, den Abbruch der abgehängten Decken im 2. Obergeschoß wegen Brandlast, neue Decken und neue LED-Beleuchtung.
„Damit erfüllen wir alle Vorgaben der Gutachten und des vorgeschrieben Brandschutzkonzeptes“, so Gemeindechef Härting. Er informierte weiters, dass sich die Gemeinde an einem Notstromaggregat für die gesamte EGOT-Anlage, an das auch die Heizung angeschlossen werden könne, beteiligen werde. Damit sei die Blackout-Sicherheit für den Zentralbereich gewährleistet. Die Gewerke wurden vergeben an die Firmen Ing. Hundegger GmbH. (Baumeisterarbeiten), Die Trockenbauer GmbH. (Trockenbau) und Elektro Peter Kirchler GmbH. (Elektroarbeiten/EDV).
In den Wortmeldungen ließ GR Daniela Brunner (NEOS) aufhorchen, die stellvertretend für ihre Fraktion eine Begrünung der Fassaden und des Platzes selbst am Eduard-Wallnöfer-Platz in Wort und Bild vorschlug: „Als eine energieeffiziente und mikroklimatisch angenehme Lösung.“ Bgm. Härting gab zu bedenken, dass dies aufgrund der Eigentumsverhältnisse, der unter dem Platz befindlichen Tiefgarage und dem Veranstaltungswesen am Platz schwierig werden könnte mit der Begrünung, bedankte sich aber für die Idee.
Die Sanierungsarbeiten im Rathaus wurden einstimmig beschlossen.
Titelbild: Nach mehr als 20 Jahren werden im Telfer SportZentrum umfangreiche brandschutz- und elektrotechnische Sanierungsarbeiten notwendig. Auch die Dachhaut der Kuppel wird bald „fällig“.
Foto: MG Telfs/Pichler