Neben der stufenweisen Rückkehr der Schulen zum Normalbetrieb beginnen nun auch Tiroler Einrichtungen der außerschulischen Jugendarbeit wie die Tiroler Jugendzentren und die Einrichtungen der Mobilen Jugendarbeit damit, ihren Betrieb wieder auf face-to-face-Angebote auszuweiten. „Die Gesundheit und die Eindämmung des Coronavirus genießen weiterhin höchste Priorität. Dennoch ist es nun notwendig, dass unseren Jugendlichen auch wieder in ihren gewohnten Alltag hineinfinden. Für viele gehören da der Besuch im Jugendzentrum und eine jugendgerechte Betreuung absolut dazu. Es ist auch eine Frage der Entlastung der vielbeanspruchten Eltern“, betont Jugendlandesrätin Patrizia Zoller-Frischauf.
Die Coronavirus-Lockerungsverordnung des Bundes enthält Vorgaben für Einrichtungen und Angebote der außerschulischen Jugenderziehung und Jugendarbeit, um ihren Betrieb in Zeiten des Coronavirus wiederaufzunehmen. „Die Vorgaben des Bundes sind einzuhalten – dabei muss jeweils mit Augenmaß und Hausverstand und nach den unterschiedlichen räumlichen Gegebenheiten gehandelt werden. Denn trotz allen Vorsichtsmaßnahmen sollen sich die Jugendlichen wohlfühlen“, so die Jugendlandesrätin.
Folgende Vorschriften sind einzuhalten:
- Ein Mindestabstand von einem Meter gegenüber Personen, die nicht im gemeinsamen Haushalt leben
- Eine Mund-Nasen-Schutz-Pflicht für Jugendliche und Jugendarbeiter
- Pro Jugendlichem muss eine Mindestfläche von 10 m² zur Verfügung stehen – dementsprechend soll sich jeweils nur eine bestimmte Anzahl an Personen gleichzeitig in den Räumlichkeiten aufhalten
Die Plattform Offen Jugendarbeit Tirol (POJAT) empfiehlt in Absprache mit dem Land Tirol außerdem, klar ersichtliche Hinweise zu den Schutzmaßnahmen an den Eingängen anzubringen und Hygienemaßnahmen zu treffen, wie etwa ausreichend Handdesinfektion zur Verfügung zu stellen und Oberflächen regelmäßig zu desinfizieren. „Die Jugendarbeiterinnen und Jugendarbeiter sind auch in dieser Situation Vorbilder und daher ist es wichtig, die aktuellen Maßnahmen und Einschränkungen in enger Absprache mit den Trägerorganisationen umzusetzen und vorzuleben. Dann können die Jugendarbeiterinnen und Jugendarbeiter ihrer zentralen Aufgabe, nämlich der Unterstützung und Stärkung von Jugendlichen, gut nachkommen und für deren aktuelle Fragen und Sorgen da sein“, erklärt Lukas Trentini, Mitglied im Geschäftsführungsteam der Plattform Offene Jugendarbeit Tirol (POJAT) und Vorsitzender des Tiroler Jugendbeirats, der die Tiroler Landesregierung in jugendpolitischen Angelegenheiten berät.
Betreuungsangebot: Vorbereitungen für den Sommer laufen
Aktuell bestehen teils strenge Reisebeschränkungen zu den österreichischen Nachbarländern. „Die Entwicklung in diesem Bereich ist derzeit nicht im Detail voraussehbar, eine Öffnung der Grenzen erfolgt schrittweise und mit Bedacht. Es ist jedoch anzunehmen, dass über die Sommermonate und während den Schulferien viele Familien aufgrund der Unsicherheit und krisenbedingter, finanzieller Engpässe vermehrt zu Hause bleiben werden. Wir gehen deshalb davon aus, dass es im Sommer eine große Nachfrage nach Freizeitmöglichkeiten in entsprechender Freizeitinfrastruktur und einer professionellen Begleitung junger Menschen geben wird“, erklärt Zoller-Frischauf, die sich dazu im engen Austausch mit den Vertretern der Jugendorganisationen und Mitarbeiter der Offenen Jugendarbeit befindet. „Gemeinsam mit den über 90 Einrichtungen der Offenen Jugendarbeit arbeiten wir daran, uns auf diesen erhöhten Bedarf vorzubereiten und stehen den Jugendarbeiterinnen und Jugendarbeitern, Teams und Trägerverantwortlichen jederzeit beratend und unterstützend zur Seite, auch was die Schutzmaßnahmen und Rahmenbedingungen angesichts des Coronavirus betrifft. POJAT unterstützt dabei auch konkret in Form von Jugendumfragen, um das Angebot gut an die Bedürfnisse der Jugendlichen vor Ort anzupassen“, informiert Martina Steiner, Mitglied im Geschäftsführungsteam der POJAT.
Bild: Martina Steiner und Lukas Trentini (Geschäftsführungsteam der Plattform Offene Jugendarbeit Tirol – POJAT) mit Jugendlandesrätin Patrizia Zoller-Frischauf (von links).
Foto: Schindlegger/BOJA