Die Geldspende ist eine Möglichkeit, Menschen in Not zu unterstützen und bei den Geldspenden zeigen sich die Tiroler:innen – trotz Teuerung und unsicherer Zeiten – großzügig. Besonders hoch ist die Tiroler Spendenbereitschaft, wenn Menschen unterstützt werden sollen, die vom Ukrainekonflikt und vom Erdbeben in der Türkei und Syrien betroffen sind.
„Jeder Betrag zählt. Auch geringere Summen können viel bewirken“ sagt Günther Ennemoser, Präsident vom Roten Kreuz Tirol. „Gerade bei enormen, langfristigen Krisen, die durch verheerende Naturkatastrophen oder durch Angriffe ausgelöst werden, zeigen Geldspenden schnelle Erfolge. Das sehen wir derzeit in der Türkei, in Syrien oder in der Ukraine deutlich, sagt Ennemoser und ist dankbar um jede finanzielle Spendenunterstützung.
Hohe Spendenbereitschaft in Tirol.
„Als wir anlässlich des bewaffneten Konfliktes in der Ukraine zum Spenden aufgerufen haben, hat uns die Spendenbereitschaft der Tiroler:innen sehr berührt. Insgesamt 236.526,- Euro wurden allein für die Ukrainehilfe des Roten Kreuzes von den in Tirol lebenden Menschen gespendet“, sagt Thomas Wegmayr, als Geschäftsführer des Roten Kreuzes Tirol für das Fundraising verantwortlich. Die durchschnittlich getätigte Geldspende lag bei 76,- Euro. Ganz ähnlich zeigte sich das Bild nach dem Spendenaufruf für die Betroffenen des Erdbebens in der Türkei und in Syrien. „Auch hier gingen innerhalb kurzer Zeit 212.139,- Euro an zweckgewidmeten Spenden ein, der durchschnittliche Spendenbetrag lag bei 67,- Euro pro Person“, so Wegmayr. Die beiden, sehr hohen Spendensummen werden auch dringend benötigt.
Fokus Gesundheit und Unterkünfte in der Ukraine
In der Ukraine sind bisher schon über eine Million Menschen in den Genuss von Dienstleistungen gekommen, die mittels Geldspenden aus Österreich über das Rote Kreuz umgesetzt werden konnten. In der Ukraine wird vor allem am Aus- und Aufbau des Gesundheitssystems gearbeitet. So werden beispielsweise über Ambulanzteams allgemeinmedizinische Betreuungen in von der Versorgung abgeschnittenen Gemeinden sichergestellt. Neben der Lieferung von Hilfsgütern und der Unterstützung mit Bargeld liegt ein Schwerpunkt in der Ukraine auch in der Errichtung und Ausstattung von Unterkünften, in denen intern Vertriebene längerfristig wohnen können. Parallel dazu wurde schon vor längerer Zeit damit begonnen, Gebäudeschäden zu reparieren, die aufgrund der Kampfhandlungen entstanden sind. So werden beispielsweise kaputte Fenster repariert oder beschädigte Isolierungen erneuert.
Fokus Wasser und Verpflegung im Erdbebengebiet.
In dem vom Erdbeben betroffenen Ländern Türkei und Syrien liegt die Konzentration nun im Wiederaufbau und darauf, die Menschen Schritt für Schritt in ihren Alltag zurückzuführen. Dazu werden mit Hilfe der Geldspenden Hilfsgüter verteilt, warme Mahlzeiten zubereitet, medizinische und psychosoziale Hilfe geleistet und die Menschen auch mit Gutscheinen unterstützt. Speziell in Syrien kommen dazu noch umfassende Gesundheitsleistungen wie Medikamentenverteilungen bzw. Dienstleistungen rund um einen sicheren Zugang zu Wasser, Sanitäranlagen und Hygieneartikeln. In beiden Ländern werden Spendengelder künftig vor allem in die Bargeldunterstützung der betroffenen Bevölkerung aber auch in den Wiederaufbau einer gesicherten Trinkwasserversorgung fließen.
Ohne Unterstützung geht’s nicht.
Damit Menschen in Not geholfen werden kann – unbürokratisch, effizient und effektiv – geht’s nicht ohne Geldspende. „Dementsprechend dankbar sind wir, dass wir uns auf die Tiroler Bevölkerung verlassen können, wenn es um die schnelle Unterstützung geht“, sagt Präsident Günther Ennemoser. „Wir wissen, Katastrophen, Konflikte und Kriege werden wir immer wieder haben und wir sind im Roten Kreuz weltweit gefordert, dann für die Menschen da zu sein. Umso mehr hoffen wir, dass die Tiroler Spendenbereitschaft hoch bleibt und wir auf die Tiroler:innen auch künftig zählen dürfen, wenn Menschen in Not geraten und unsere Hilfe brauchen“, so Ennemoser.
Titelbild: Nach dem Erdbeben in der Türkei und in Syrien müssen Tausende Menschen psychosozial betreut werden. Diese Betreuung wird unter anderem mit österreichischen Spendengeldern ermöglicht.
Foto: Österreichisches Rotes Kreuz