Weil die regelmäßige Blutspende so wichtig ist, haben die Weltgesundheitsorganisation WHO, die internationale Rotkreuz- und Rothalbmondbewegung, die internationale Gesellschaft für Transfusionsmedizin sowie die internationale Föderation der Blutspendeorganisationen den Weltblutspendetag ins Leben gerufen. Dieser Tag macht seit 2004 jährlich am 14. Juni, dem Geburtstag von Karl Landsteiner, auf die Bedeutung der Blutspende und auf das Blut als Notfallmedikament Nummer 1 aufmerksam.
Der österreichische Arzt Karl Landsteiner hat 1900 ein bahnbrechendes Forschungsergebnis erzielt, indem er das AB0-System der Blutgruppen entdeckte. Diese Entdeckung, für die Landsteiner auch mit dem Nobelpreis ausgezeichnet wurde, hat seitdem Millionen von Menschen das Leben gerettet. Die Voraussetzung dafür, dass Leben gerettet werden kann, sind genügend Personen, die bereit sind, ihr Blut zu spenden. In Tirol sind das rund 4 Prozent der Bevölkerung.
Über 40.000 Vollblutspenden pro Jahr.
40.916 Vollblutspenden – also rund 16.300 Liter Blut – wurden 2022 von den in Tirol lebenden Menschen abgegeben. „Diese Zahl ist schon seit einigen Jahren auf gleichbleibendem Niveau, was darauf zurückzuführen ist, dass die Menschen die Wichtigkeit der Blutspende erkennen“, freut sich Tim Zeiser, stellvertretender Leiter des Blutspendedienstes Tirol. Rund 4 Prozent aller Tiroler:innen gehen zur Blutspende. „Das waren im letzten Jahr 31.166 Personen, für 4.300 von ihnen war es die Erstspende“, so Zeiser.
Blut wird immer gebraucht.
Die stetige Blutspende ist unerlässlich, weil Blut täglich in den Spitälern benötigt wird. Blut wird bei Operationen gebraucht, „aber auch – und das wissen viele oft nicht – nach einer Geburt, bei der Behandlung von Krebspatient:innen oder zum Beispiel bei der Behandlung von chronischen Herz-, Leber- oder Nierenerkrankungen“, sagt Tim Zeiser. „Daher ist es auch so wichtig, dass wir täglich Spender:innenblut gewinnen, um den Bedarf an Blut zuverlässlich sicherstellen zu können“.
Rettet den Sommer.
Aufgrund der Urlaubszeit und auch generell dann, wenn es warm ist, geht die Blutspendebereitschaft tendenziell ein wenig zurück. „Da ist es leicht möglich, dass sich das Blutkonserven-Lager rasch leert und es zu Engpässen bei der Blutversorgung kommt“, macht Tim Zeiser auf ein Phänomen aufmerksam, das allsommerlich ein Thema ist. Unter dem Motto „Rettet den Sommer“ setzt daher das Österreichische Rote Kreuz in den kommenden Wochen eine Blutspendekampagne um, die dafür sensibilisiert, dass Blut im Sommer genauso benötigt wird. „Unter Umständen ist der Bedarf gerade im Sommer sehr hoch“, ergänzt Zeiser, denn: „Die Freizeitaktivitäten und damit leider auch die Freizeitunfälle nehmen im Sommer und in der Ferienzeit oft zu, der Bedarf an Blut ist dann umso höher“.
Voraussetzungen für die Blutspende.
Blutspenden gehen ist in Österreich Personen im Alter von 18 bis 70 Jahren möglich, welche die gesundheitlichen und gesetzlich festgelegten Kriterien erfüllen. Erstspender:innen dürfen zum Zeitpunkt ihrer ersten Spende das 60. Lebensjahr noch nicht vollendet haben. Das Körpergewicht muss mindestens 50 Kilogramm betragen. „Für gesunde Männer“, ergänzt Tim Zeiser, „ist das Blutspenden zirka alle zwei Monate kein Problem, Frauen empfehlen wir die Blutspende maximal zwei Mal im Jahr“.
Blutspenden – fast jeden Tag gibt es eine Aktion.
Natürlich ist das Blutspendeteam vom Roten Kreuz Tirol auch am Weltblutspendetag unterwegs und bittet um Spenden. Möglich ist die Blutspende in Matrei in Osttirol, Tauerncenter, von 15-20 Uhr und in Innsbruck in der Hofburg von 16-20 Uhr. Wer diese Termine nicht wahrnehmen kann, der findet alle weiteren Termine auf www.blut.at. „In Tirol gibt es fast jeden Tag eine Blutspendeaktion in einer Gemeinde“, sagt Tim Zeiser und bietet gleich ein besonderes Termin-Zuckerl an: „Am 4. Juli sind wir anlässlich der Ausstellung „Körperwelten“ mit einer Blutspendeaktion im BALE, Bachlechnerstraße 46, 6020 Innsbruck. Wer dort Blut spendet, kann die Körperwelten-Ausstellung gratis besuchen“.
Titelbild: Rund 4 Prozent aller in Tirol lebenden Menschen gehen zur Blutspende.
Foto: Rotes Kreuz Tirol/Andreas Amplatz.