Türgriff in Oberland DABEI

Wohnraum statt Leerstand in Telfs und Innsbruck

Ein Gebäude, das neu gestaltet werden soll und bis zum Start der Umbauarbeiten leer steht: Das ist potenzieller Wohnraum, der oft über Monate nicht genutzt wird. Ein Umstand, der den Tiroler Bauträger KAIROS auf den Plan gerufen hat, gemeinsam mit den Tiroler Sozialen Diensten (TSD) Projekte für Übergangswohnungen umzusetzen. Das Pilotprojekt „Notschlafstelle Rilkestraße“ in Innsbruck wurde im Rahmen dieser Initiative bereits abgeschlossen, ein weiteres Projekt in Telfs startete vor Kurzem.

„Initiativen wie diese zeigen, wie Leerstand mit dem nötigen sozialen Engagement zur Zwischennutzung eingesetzt werden kann. Damit wird Menschen, die beispielsweise aufgrund von unerwarteten Lebensereignissen von akuter Obdachlosigkeit bedroht sind, rasch und unkompliziert ein Platz zum vorübergehenden Wohnen zur Verfügung gestellt. Denn der Mietmarkt in Tirol ist zunehmend unter Druck und gerade für Familien in Notsituationen ist es oft schwierig, in kurzer Zeit eine Wohnung zu finden. Ich bin überzeugt, dass zahlreiche kleine Schritte der richtige Weg sind, um große Unterstützung zu leisten“, sagt LHStv Georg Dornauer.

„Anstatt Gebäude bis zum geplanten Umbau für einige Monate leer stehen zu lassen, haben wir uns dafür entschieden, geeignete Objekte kostenlos anzubieten. In Zusammenarbeit mit den TSD gelingt es uns dadurch, sozialen Wohnraum für Menschen, die ihn kurzfristig benötigen, zur Verfügung zu stellen. Ein innovativer und erfolgreicher Weg als Win-Win-Situation für alle Beteiligten, allen voran für die Nutzerinnen und Nutzer“, erklärt Emanuel Kopp, CEO der Firma KAIROS.

Nach Innsbruck auch in Telfs Projekt gestartet.

In einem alten Gebäude im Innsbrucker Stadtteil Pradl haben die TSD in Kooperation mit KAIROS im Jahr 2021 das Pilotprojekt „Notschlafstelle Rilkestraße“ ins Leben gerufen. Das Gebäude – eine alte Stadtvilla – wurde vom Bauträger kostenfrei zur Zwischennutzung während des Leerstands zur Verfügung gestellt. „Frauen und Kinder in Notsituationen konnten über mehrere Monate die Räumlichkeiten der möblierten Wohnflächen nutzen. Damit wurde einerseits ein sicherer Rückzugsort und andererseits ausreichend Zeit bereitgestellt, um in weiterer Folge eine langfristige Wohnmöglichkeit zu finden“, erklärt Lara Neuwirther von der TSD.

Nachdem dieses erste Projekt erfolgreich abgeschlossen wurde, startet bereits das nächste: Erst kürzlich wurde den TSD vom Bauträger KAIROS ein weiteres Gebäude im Tiroler Oberland, konkret in Telfs, zur Zwischennutzung angeboten. Bei dem Objekt handelt es sich um ein Wohnprojekt in der finalen Planung. Bis zum Bau wird das Bestandsgebäude für Übergangswohnungen genutzt.

Titelbild: In Innsbruck wurde eine alte Stadtvilla zur Notschlafstelle umfunktioniert, bald soll auch in Telfs ein Gebäude zur Zwischennutzung zur Verfügung stehen.

Foto: Pixabay/Sly